Kletterkarabiner – auch Verbindungsmittel genannt – sind essentieller Bestandteil einer jeder Kletterausrüstung. Doch nicht jeder Karabiner zum Klettern ist gleich wie der andere.
Denn erstens unterscheiden Sie sich in stark in ihrer Form. Zweitens auch in ihrer Verschlussart. Und drittens auch hinsichtlich des Materials. Darüber hinaus könnte man sie zudem auf Basis des Herstellungsprozesses unterscheiden. Denn diese Produkte werden nämlich sowohl kalt als auch heiß geschmiedet.
Folglich ergeben sich aus der jeweiligen Kombination der Merkmale auch ganz unterschiedliche Verwendungszecke. Sie bieten eine sehr gute Möglichkeit, Verbindungsmittel für den Klettersport zu typisieren.
Deshalb geben wir Euch im Folgenden gleich einmal einen entsprechenden Überblick zu den Karabinertypen.
Kletterkarabiner – nach Typus
Eine Möglichkeit das Thema Karabiner übersichtlich zu strukturieren, sind die Typen. Damit meinen wir die großen Kategorien in welche dieser Ausrüstungsgegenstand unterteilt werden kann.
Materialkarabiner
Diese Kategorie umfasst alle kleinen Modelle, welche keine EN Norm 12275 aufweisen. Ihr kennt sie vielleicht auch unter den Namen „Zubehör Karabiner“, „Fangkarabiner“ oder „Minikarabiner“.
Diese Produkte sind streng genommen keine Kletterkarabiner. Denn sie weisen wie bereits erwähnt nicht die passende Norm auf. D.h. sie brechen bereits bei geringer Belastung und sind nicht als Verbindungsmittel für das Klettern selbst geeignet.
Allerdings werden sie beim Klettern für vielerlei Zwecke verwendet. Wie z.B. zum Fixieren der Leashes eures Felshammers, zum Anhängen eurer Getränkeflasche oder zum Chalkbag befestigen.
Darüber hinaus sind Materialkarabiner beliebt als Schlüsselanhänger, zur Befestigung von Hundeleinen, usw…
Schnappkarabiner
Dieser Typus ist leicht zu erkennen. Denn erstens sollten sie alle den EN 12275 Schriftzug aufweisen. Und zweitens haben sie einen normalen Schnapper bzw. Drahtschnapper.
D.h. hier greift vereinfacht gesagt immer ein Positiv in ein Negativ. Das ermöglicht es zum einen, etwas in den Schnappkarabiner einzuhängen, wie z.B. ein Kletterseil. Und zum anderen verleiht der geschlossene Schnapper dem Karabiner seine große Bruchlast in Längsrichtung.
Aus diesem Grunde ist ein zuverlässiges Verschlusssystem das A und O bei diesem Typus. Als die besten haben sich dabei der sogenannte „Keylock“ bzw. der Drahtschnapper, auch „wire gate“ genannt, herauskristallisiert.
Hersteller wie Petzl oder Camp, haben Kombinationen bzw. stark veränderte Varianten davon herausgebracht. Wie z.B. bei der Petzl Ange Finesse Express bzw. dem Camp Dyon Schnapper.
Im Grunde gibt es aber nur diese beiden Schnapper Typen bzw. deren Derivate.
Erwähnenswert ist bei den Drahtschnappern, dass sie den sogenannten „Peitschenschlag Effekt“ verhindern. Darunter versteht man das Öffnen des Schnappers durch seine Massen-Trägheit bei einem Sturz.
Oder besser erklärt: normale Schnapper können sich bei einem Sturz öffnen, weil sie eben recht schwer sind. Bei einem Drahtschnapper kann das nicht passieren.
Natürlich ist in diesem Zuge die Gewichtsersparnis eine willkommene (Neben)Eigenschaft!
Verschließbare Kletterkarabiner
Eine weitere große Gruppe sind die Verschlusskarabiner. Auch diese lassen sich in weitere Unterkategorien einteilen.
Schraubkarabiner
Erstens die klassischen Schraubkarabiner. Hierbei wird der Schnapper mit Hilfe eines Drehgewindes manuell geöffnet bzw. auch manuell verschlossen. Gegenüber den weiter u.a. Modellen schließen diese Modelle also NICHT automatisch!
Dieser Verschluss ist somit zum einen ideal wenn ein Verbindungsmittel nur gelegentlich geöffnet werden muss. Und zum anderen, bei schlechten äußeren Bedingungen. Nämlich dann, wenn automatische Verriegelungen versagen können. Das kann z.B. bei Eis und Schnee, sowie bei Schmutz wie Schlamm der Fall sein.
Deshalb haben Alpinisten gerne Schraubkarabiner mit dabei. Ebenso sind sie in alpinen Routen als fixe Karabiner beliebt.
Twist-Lock Kletterkarabiner
Zweitens gibt es die sogenannten Twist-Lock Karabiner. Hierbei wird ein Drehgelenk in mehreren Schritten geöffnet. Ja nach Anzahl der Schritte spricht man von einem „2-Wege“ oder „3-Wege“ Twist-Lock. Diese Verschlüsse sind mit einer Feder ausgestattet, sodass sie wieder automatisch schließen. Darin liegt der große Vorteil gegenüber den Schraubern.
D.h. sie sind überall dort ideal wo es einerseits schnell gegen soll. Und andererseits wo man den verschließbaren Karabiner sehr oft ein- und aushängen muss. Wie z.B. bei einer Mehrseillängenroute.
Beachtet. Bei Eis und Schnee, bzw. viel Schmutz, kann der automatische Verschließmechanismus dieses Karabinertyps versagen.
Ball-Lock Karabiner
Drittens gibt es auch den „Ball-Lock“ Verschluss von Petzl. Dabei muss man zuerst eine kleine grüne Kunststoffkugel drücken, damit man den Schnapper öffnen kann. Dieses Verschlusssystem schließt dann auch wieder automatisch. Sie ist dem Twist-Lock sehr ähnlich, nur noch etwas schneller.
Deswegen wird er extrem gerne für Selbstsicherungen, für den Standplatzbau oder die Befestigung des GriGri 2 bzw. GriGri Plus am Klettergurt verwendet.
Auch hier gilt. Bei widrigen Bedingungen kann es sein, das der Schnapper nicht mehr automatisch schließt.
Übrigens gibt es Ball-Lock Karabiner nur von der Firma Petzl. Denn diese Technologie ist ein laufendes Patent des französischen Marktführers.
„Slider“ Kletterkarabiner
Viertens gibt es seit wenigen Jahren einen weiteren Verschluss. Die sogenannten „Slider“.
Dabei handelt es sich je nach Hersteller um kleine „Schieber“ oder „Noppen“ auf den Schnappern. Nur wenn man diese schiebt, drückt oder presst, lässt sich der Schnapper öffnen.
Ein ganz eigenes Verschlusssystem für Verbindungsmittel stellt das „Twin-Gate“ System von Beal dar. Hierbei hat der Karabiner zwei gegenüberliegende Schnapper. Somit ist ein unabsichtliches Aushängen unmöglich.
Zwar ist das Handling gewöhnungsbedürftig. Aber die steigende Beliebtheit als Standplatzkarabiner gibt den Franzosen mit ihrem System Recht.
Klettersteigkarabiner
Unter den Kletterkarabinern nimmt dieses Verschluss System eine Sonderstellung ein. Denn zum einen sind die Verschlussmechanismen mit keinem anderen System zu vergleichen. Und zum anderen haben sie teilweise eine ganz andere Form als reguläre Karabiner.
Da wären also die Klettersteigkarabiner mit dem sogenannten „Zwick-Verschluss“. D.h. hier wird der Schnapper mit Daumen und Zeigefinger eingezwickt, um ihn dann verschieben bzw. öffnen zu können. Klassische Beispiele sind der Camp Nomad Klettersteigkarabiner und Petzl Vertigo Wire Lock.
Und als zweites System die „Handballensicherung“. Hierbei muss man einen Mechanismus mit dem Handballen drücken, sodass sich der Schnapper öffnet. Vertreter dieses Typs sind der Kong Tango oder Salewa Ergotec Klettersteigkarabiner.
Kletterkarabiner nach Materialien
Verbindungsmittel sollen je nach Verwendungszweck ja ganz bestimmte Eigenschaften aufweisen. Das eine mal sollen sie leicht sein. Das andere mal sollen sie extrem abriebfest sein. Dann sollen sie mal extrem stark belastbar sein. Und dann z.B. fixierbar in einem Kettenstand als Umlenker.
Bei all diesen Anforderungen wird bald klar. Mit einem Werkstoff alleine lässt sich das nicht abdecken. Deshalb gibt es Produkte auch aus vier unterschiedlichen Materialien.
Aluminium Kletterkarabiner
In der Regel bestehen Verbindungsmittel zum Klettern aus einer Aluminium. Für die benötigten Eigenschaften wie hohe Bruchlast und genügend Dehnfähigkeit, wird ein relativ hoher Anteil Zink beigemengt. D.h. wir haben es hier mit einer Alu-Zink Legierung zu tun.
Dieser Werkstoff hat genau die gewünschten Eigenschaften. Zudem lässt er sich einerseits auch kalt verformen. Manche Hersteller wie z.B. Austrialpin stellen ihre Produkte nur in diesem Verfahren her. Vereinfacht erklär lassen sich damit „nur“ relativ einfache Querschnitte und Formen produzieren. Das Material wird zwar erhitzt und blitzartig abgekühlt, allerdings nur um die gewünschte Festigkeit zu erreichen.
Und andererseits kann man diese Legierung auch heiß schmieden. Hersteller wie z.B. Petzl, Camp oder Climbing Technology können das. D.h. unter dem Einsatz von Öfen wird die Legierung so stark erhitzt, dass sie in aufwendige Formen gepresst werden kann. Wie komplizierte H-Profile oder T-Formen. Somit können sehr leichte aber starke Formen produziert werden.
Perfekte Beispiele sind der Petzl Spirit Screw Lock, der Camp Nano Schnapper oder der Karabiner für das Edelrid Nineteen G Set.
Stahlkarabiner
Stahlkarabiner bestehen entweder aus verzinktem Stahl oder Edelstahl. Der Unterschied liegt dabei in der Stahl Legierung sowie in der Oberflächenbehandlung.
Denn verzinkte Karabiner bestehen aus „billigeren“ ferritischen Stählen, welche dann in einem elektrochemischen Verfahren verzinkt werden. D.h. ihr Schutz gegen Oxidation („Rosten“) ist eine Zink Schichte.
Edelstahlkarabiner hingegen bestehen aus teurerem und hochwertigeren „austenitischen Stählen“. Zudem hat dieser Stahl einen deutlich höheren Chromgehalt. D.h. hier bildet sich bei der Produktion eine Chrom-Dioxyd Schichte auf der Oberfläche. Dadurch können vereinfacht erklärt die Eisenmoleküle nicht mehr oxidiert werden. Folglich sind diese Karabiner extrem langlebig und sollten z.B. im Alpenraum niemals rosten.
Die Kletterkarabiner aus diesen beiden Stahlqualitäten haben eines gemeinsam. Sie sind extrem abriebfest! Allerdings sind sie auch sehr schwer. Deshalb werden sie fast ausschließlich als fix installierte Karabiner verwendet. Wie z.B. der Fixe Indus für fixe Indoor Expressschlingen, oder der Austrialpin D-Assym als Umlenkkarabiner für Kettenstände. Darüber hinaus sind sie dadurch ideal für Höhenarbeiten.
Stahlkarabiner sind wenig überraschend auch extrem belastbar. Die Bruchlasten bei manchen Modellen beträgt 50kN, also 5 Tonnen. Wie z.B. beim Kong X Large, Camp D Pro Lock oder Stubai Super 5000. Diese Eigenschaft machen sie perfekt für die Nutzung im Baugewerbe, im Forst sowie in der Landwirtschaft.
Hybrid Karabiner
Die Firma Edelrid hat es geschafft, das beste aus beiden Werkstoffen zu machen. Nämlich Hybrid Kletterkarabiner aus Aluminium mit Stahl Inlets im Scheitel. Diese Modelle sind an ihrer Bezeichnung „Bulletproof“ zu erkennen.
Das System ist sowohl simpel als auch grenzgenial. Denn der Rahmen des Karabiners besteht aus leichtem Alu. Der entscheidende Teil, nämlich der Innenbereich des Scheitels, ist jedoch mit einem hoch abriebfesten Edelstahl Inlet ausgestattet.
Wo macht das Sinn? Erstens bei allen Verbindungsmitteln die mit Abseilgeräten bzw. Sicherungsgeräten verwendet werden. Wie z.B. Edelrid Jul 2 bzw. Mega Jul, das Petzl Reverso, usw…. Wo normale Alu Karabiner schon längst tiefe Kerben haben, bleiben die Bulletproof Modelle so gut wie neu!
Zweitens machen diese Modelle auch hakenseitigen in Expressschlingen Sinn. Dort kommt es bei den Bulletproof Straight Schnapper niemals zu den tiefen, scharfen Kerben wie bei den Aluminium Modellen. Und ein Edelrid Bulletproof Bent in der ersten Express verhindert die typische Kerbe durch durch das Ablassen.
Kletterkarabiner nach Formen
Man kann die vielen unterschiedlichen Typen auch super nach ihren Formen unterteilen. Nicht umsonst nimmt die EN 12275 Norm für Karabiner zum Klettern auch darauf Bezug. D.h. darin werden zum einen für die jeweiligen Formen eigene Bezeichnungen vergeben.
Und zum anderen müssen die jeweiligen Formen auch unterschiedliche Mindest Bruchlasten für Karabiner aushalten. Siehe Tabelle unten!
B-Typ
Das sind vereinfacht gesagt alle „Schnapper“. D.h. selbstschließende Modelle für die Verwendung in einem Sicherungssystem. Folglich können dass Schnapper mit Drahtbügel und normale Keylock Schnapper sein.
Klassische Beispiele sind die Austrialpin Rockit Schnapper, die Stubai Rock Clip oder der Kong Bent Gate.
D-Typ
Das „D“ steht hier für „directional“. D.h. es fallen alle Modelle darunter, welche eine Vorrichtung zur Ausrichtung nach der Längsachse haben. Das sind vor allem Produkte, welche mit Sicherungsgeräten verwendet werden. Sie haben oft einen zusätzlichen, kleinen Schnapper, welcher die Kletterkarabiner an der Anseilschlaufe des Klettergurtes fixiert. So kann sich dieser nicht drehen und es werden gefährliche Querbelastungen vermieden.
Beispiele wären der Austrialpin Rondo Selfie, der Edelrid HMS Strike FG oder der Edelrid HMS Bulletproof Screw FG.
X-Typ
In diese Kategorie fallen alle Karabiner mit symmetrischer Form. D.h. alle „ovalen“ Modelle wie z.B. Austrialpin Ovalo Schnapper.
H-Typ
In diese Kategorie fallen alle Modelle mit einer Schnapper Verschlussvorrichtung. D.h. alle Schrauber, Twist-Lock und Ball Lock.
K-Typ
Sie sind eine ganz besondere Form der Kletterkarabiner: die Klettersteigkarabiner! In Bezug auf die EN 12275 Norm wird da natürlich Rücksicht genommen. D.h. sie müssen ganz eigene Bruchlasten bestehen.
Q-Typ
Auch Quick Links, besser bekannt als Rapidglieder oder Schraubglieder, fallen unter die EN 12275 Norm. Sie tragen die Erweiterung „Q“ und müssen die höchste aller Querlasten aushalten. Nämlich 10kN.
Übersicht Karabiner Typen und Festigkeitswerte
Karabiner ohne die EN Norm bzw. UIAA Norm haben im Klettersport nichts zu suchen. Billige Baumarkt Modelle sind ein absolutes „no go“!
Besondere Kletterkarabiner
Von all den bisher vorgestellten Typen an Verbindungsmitteln, stechen einige wenige besonders hervor. Deshalb wollen wir euch erwähnenswerte „Sonderformen“ im Folgenden noch erweitert vorstellen.
Wir hoffen damit, diese Auflistung so komplett wie möglich zu gestalten. Damit ihr einfach einen perfekten Überblick zum Thema bekommt.
HMS Karabiner
In HMS Modellen kann man einen Halbmastwurf Knoten machen. Entscheidend dabei: der Knoten „springt“ in einem solchen Produkt um. Oder besser ausgedrückt. Mit diesen Verbindungsmitteln kann man bei Bedarf die Halbmastwurfsicherung anwenden bzw. auch mit Halbmastwurf abseilen.
Folglich ergibt sich für diesen Typ eine ideale Form und Größe. Folglich gibt es diese Karabiner nur in Birnenform und ab einer mittleren Größe. Nach oben hin sind einige weitere Größen erhältlich.
Somit eignen sie sich zum einen besser für die Halbmastsicherung bzw. das Abseilen mit Halbseilen oder Doppelseilen. Und zum anderen kann man sie auch perfekt als Zentralkarabiner nutzen.
Kleine Schraubkarabiner z.B. eignen sich nicht für den Halbmastwurf. Folglich können sie auch keine HMS Karabiner sein.
„Verdrehte“ Kletterkarabiner
In bestimmten Situationen ist es vorteilhaft, wenn ein Verbindungsmittel eine „verdrehte“ Form hat. Das ist bei manchen Rettungstechniken sowie bei Höhenarbeiten der Fall. Nämlich dann wenn Seilrollen verwendet oder Lasten abgelassen bzw. umgelenkt werden.
Das folgende Video zum Kong Ovalone DNA zeigt die offensichtlichen Vorteile dieser Sonderform.
Modelle mit Rollen
Eine weitere wichtige Sonderform sind die Kletterkarabiner mit Rollen. Allen voran ist hier der DMM Revolver zu nennen. Denn dieses Modell hat eine Rolle im schmalen Scheitel. Somit kann das Seil hier reibungsfrei gleiten.
Das kann in vielen Situationen extrem hilfreich sein. Wie z.B. bei Routen mit zick-zack Seilverlauf. Des weiteren bei Flaschenzügen. Und darüber hinaus bei Stellen, wo traditionell hart gestürzt wird.
Für das Heben und Senken von Lasten haben wir auch einen Karabiner mit Kugellager im Programm.Dieses Modell ist etwas speziell für Höhenarbeiten.
Was bedeutet „poliert“ bei Kletterkarabinern?
D.h. das Verbindungsmittel wurde rein mechanisch behandelt. Nicht chemisch. Sondern nur poliert eben. Somit ergibt sich eine gleichmäßige und glatte Oberfläche. Diese „unbehandelten“ Produkttypen gibt es folglich nur in „silbern“ zu kaufen.
Solche Modelle sind einerseits günstig. Andererseits aber nicht beständig gegen starke Korrosionsfaktoren. Beim Klettern in Meeresnähe z. B. werdet ihr im Laufe der Zeit eine rauere, mattere Oberfläche bekommen. Im Extremfall greift euch das Natriumchlorid die Oberfläche stark an und ihr müsst die Karabiner ausscheiden.
Daher wichtig. Oft mit Trinkwasser abspülen!
Was bedeutet „eloxiert“?
D. h. am Karabiner wurde durch ein chemisches Verfahren eine extra Schutzschicht aufgetragen. So hält dieser veredelte Typ den chemischen Einflüssen besser stand. Das können Salze, das Kletterchalk oder der Regen sein. Folglich sind solche Modelle langlebiger als „polierte“.
In der Regel wird bei diesem Verfahren auch gleich Farbe beigemengt. Somit sind alle „färbigen“ Verbindungsmittel auch automatisch „eloxiert“. Die Farbe auf den Kletterkarabinern hilft einem auch dabei, die unterschiedlichen Modelle auseinander zu halten.
Mehr zum „Eloxal Verfahren“ kannst du auf Wikipedia nachlesen.
Können Karabiner brechen?
Je nachdem wie die Kräfte ansetzen, können (seltene) Brüche in der Tat möglich sein. Deshalb gilt es Querbelastungen durch Auflage am Fels oder einem Sicherungspunkt (Stecken-Bleiben im Haken z.B.) unbedingt zu vermeiden.
Bei entsprechend achtsamer Verwendung ist die Wahrscheinlichkeit eines Karabinerbruchs also extrem gering!
Welche Kletterkarabiner gehören zu welcher Ausrüstung?
Wie Euer „Rack“ ausschauen soll, hängt stark von Euren Klettergewohnheiten ab. Wer z.B. sporadisch mal in die Halle geht hat gänzlich andere Anforderungen als ein motivierter Alpinkletterer.
Folglich gibt es keine verbindlichen Vorgaben. Wir haben uns aber hier eine kleine Empfehlung für Anfänger heraus genommen.
Hallenklettern: Du brauchst lediglich ein Verbindungsmittel mit sicherem Verschlussmechanismus, das kompatibel zu deinem Sicherungsgerät ist.
Sportklettern: Du brauchst hierfür eine passende Sicherungsgerät Kombi wie vorhin. Überdies mindestens zwei kleine Schrauber zum Umfädeln des Seiles am Umlenker ( 1 x für Selbstsicherungsschlinge (mit Mastwurf fixieren!), 1 x für´s Fixieren des Seils in der Einbindeschlaufe). Für 1-2 verlängerbare Expresschlingen benötigst du abschließend vier normale Schnapper.
Wir empfehlen für Anfänger zudem 10 kurze und 2-4 lange Expressschlingen.
Alpinklettern: Erstens brauchst du einen großen HMS, der zu deinem Sicherungsgerät für Doppelseile passt.
Dann einen weiteren großen HMS der als zentraler Einhängepunkt am Standplatz dient. Dazu einen kleinen Schrauber zum Einhängen des Sicherungsgeräts (Reverso o.Ä.) und idealerweise einen ovalen Kletterkarabiner für den Nachsichern Modus.
Für den Standplatzbau sollte man zwei ovale oder zwei kleinere Schrauber dabei haben.
Im alpinen empfehlen wir zwei bis vier verlängerbare Expressen. D.h. du brauchst auch bis zu 8 Schnapper.
Für dein Expressen Arsenal solltest du zudem ca. acht kurze und vier bis sechs lange dabei haben.
FAQ´s
Welche Norm für Kletterkarabiner?
Kletterkarabiner für alpine Sportarten müssen nach der EN 12275 genormt sein. Für die jeweiligen Typen (B,H, K,A,T,Q,X) gelten unterschiedliche Bruchlastwerte. Die Norm muss auf dem Karabiner selbst abgebildet sein.
Was ist ein Drahtbügel Karabiner bzw. Wire Gate Karabiner?
Das sind Kletterkarabiner mit einem Schnapper aus leichtem Stahldraht, auf Englisch „Wire Gate“ genannt. Das reduziert zum einen das Gewicht um ein paar Gramm. Und zum anderen können sich durch die geringe Massenträgheit solche Schnapper bei einem Sturz nicht selber öffnen.
Was ist ein Ball Lock?
Das ist ein Kletterkarabiner mit einem patentierten Verschluss System der französischen Firma Petzl. Dieser Karabiner kann nur geöffnet werden, wenn man einen kleinen grünen Ball am Schnapper drückt und diesen dann verdreht. Ball-Lock Karabiner verschließen dann wieder automatisch.
Können Kletterkarabiner brechen?
Bei ungünstiger Kombination aus Querbelastung und Hebelwirkung können Karabiner brechen. Die gefährlichsten Szenarien sind a) das Aufliegen des Karabiners auf einer Felskante und einem gleichzeitigen Sturz sowie b) das Verdrehen in einem Fixpunkt (Querbelastung in Felshaken, Bohrhakenlasche, Klebehaken) und ein gleichzeitiger Sturz.
Woraus bestehen Kletterkarabiner?
Diese bestehen aus einer Aluminium-Zink Legierung. Diese ist wesentlich leichter bzw. stärker als die einzelnen Metalle selbst. Vereinfacht gesagt gibt das Aluminium der Legierung die Stärke und das Zink die Biegsamkeit. Durch starkes Erhitzen (ca. 800°C) und schockartiges Abkühlen bekommt diese Legierung ihre extrem widerstandsfähige Molekularstruktur für die geforderten, hohen Bruchlasten von Karabinern.
Wann sind Karabiner auszuscheiden?
Karabiner zum Klettern sind sofort auszuscheiden wenn… Erstens sich der Schnapper oder Verschluss (nach Reinigung und Ölen) nicht mehr schließen lässt. Zweitens wenn der seilseitige Scheitel zu stark durchgerieben ist oder scharfe Kanten aufweist. Drittens wenn der der hakenseitige Scheitel tiefe Kerben von den scharfen Bohrhakenlaschen aufweist.