Felshaken, auch Normalhaken genannt, sind die ältesten Fixpunkte im Klettersport. Sie sind wohl schon seit Ende des 19. Jahrhunderts in Verwendung und nicht aus dem Alpinismus weg zu denken.
Natürlich haben sich Materialien, Herstellung und auch Formen seither stark weiterentwickelt. Grund genug euch einen ordentlichen überblick über alle Haken Kategorien und Formen und zu geben.
Dabei sind wir zum einen stolz darauf eines der besten Hakensortimente im Alpenraum bieten zu können. Denn wir haben sowohl eine große Anzahl an Weichstahl- als auch Hartstahl Haken zu bieten.
Und zum anderen findet ihr bei uns auch alle Hakenformen. Erstens Profilhaken. Zweitens Messerhaken oder auch Knifeblades genannt. Drittens Angles oder auch Lost Arrows genannt. Viertens findet ihr auch Bongs sowie Diagonalhaken in unserem Shop. Und fünftens auch die etwas ausgefalleneren Bird Beaks und Rurps.
Kurzum. Wer alpin oder auf Bigwalls viel vor hat, ist bei uns ganz richtig!
Viele Felshaken Hersteller im Programm
Durch unser großes Sortiment haben natürlich viele der namhaften Normalhaken Hersteller im Programm. Wie z.B. Kong, Climbing Technology, Camp-Cassin sowie Stubai und zudem Austrialpin.
Sie alle haben leicht unterschiedliche Modelle. Während Marken wie Austrialpin ausschließlich Hartstahl Haken anbieten, bietet Stubai Bergsport beide Stahlqualitäten. Camp-Cassin hingegen ist Spezialist für Angles und Bird Beaks.
Somit ergibt sich eine klasse Auswahlmöglichkeit an genau den richtigen Haken für euch!
Weichstahl- und Hartstahl Felshaken
Bei Normalhaken gibt es vor allem zwei Dinge zu beachten.
Zum einen in welchem Gestein die Haken zum Einsatz kommen sollen.
Weiches Gestein wie Kalk. Dann verwendet man sogenannte Weichstahl Haken. Diese können sich stark verbiegen. Folglich sind sie ideal für den unregelmäßig geformten Kalk.
Oder hartes Gestein wie Granit. Dann verwendet man in der Regel Hartstahl (Chromstahl ) Haken. Sie verbiegen sich nicht. Folglich sind sie ideal für die meist regelmäßige Felsbeschaffenheit des Granit.
Zum anderen welcher Hakentyp ideal für die geplante Route ist. Gibt es hauptsächlich schmale Risse oder doch mehr lochartige Placements? Wir stellen Euch im Folgenden alle Typen von Felshaken und Ihre klassische Verwendung vor.
Profil Haken
Dieser Felshaken Typ kennzeichnet sich durch ein U-förmiges oder V-förmiges Profil aus. Daher der Name.
Sie bieten ein breites Verwendungsfeld für alle möglichen Placements. Von Löchern, über schmale Risse bis hin zu Schuppen.
Sehr kurze Profilhaken werden auch „Baby Angles“ bezeichnet.
In einer Alpinausrüstung sollte man immer mehrere Stück von allen Größen dieses Normalhaken haben.
Messerhaken
Dies ist ein flacher Felshaken mit ca. 2-4 Millimeter Dicke. Er ist ideal für ganz schmale Risse und Schuppen.
Zum einen sind größere Messerhaken als Absturzsicherung oder für den Standplatz gedacht. Zum anderen dienen die kleinen Messerhaken oft nur der Fortbewegung. Wie z.B. beim Techno Klettern.
Messerhaken werden in der Regel weniger oft gebraucht als größere Haken. In einem Standard Alpin Rack reichen daher 1-2 Stück pro Größe. Wer jedoch spezielle Techno Routen wie z.B. „The Shield“ im Yosemite vor hat, braucht gleiche viele Stück pro Größe.
Lost Arrow
So werden ganz dicke „Messerhaken“ ab einer Dicke von 5mm bezeichnet. Wer vor allem Techno Routen im Yosemite, Valle del´Orco oder im Val di Mello klettern möchte, sollte sich mit den unterschiedlichen Größen dieses Felshaken Typs vertraut machen.
Lost Arrow´s sind ganz massive und robuste Haken. Sie sitzen gut eingeschlagen meist richtig „bomber“ und stellen sehr gute Fix- und Sicherungspunkte dar die locker auch Stürze halten können.
Diese Normalhaken gibt es in vielen Größen. Folglich sollte man bei Techno Routen genau auf´s Topo schauen was gebraucht wird. Wichtig dabei, besonders bei Big Walls. Reservehaken in den Haulbag geben!
Diagonalhaken
Bei diesem Felshaken ist die Karabineröse um 45° zur Einschlagachse gedreht. Das ist oft extrem hilfreich. Besonders dann wenn in die Öse eines normalen Felshakens kein Karabiner geklippt werden kann. Weil die Öse dann nämlich oft durch ein Felsstück blockiert ist.
Diagonalhaken sind dann oft die einzige Alternative.
Dieser Hakentyp ist in vielen unterschiedlichen Varianten erhältlich. Zum einen als Weichstahl Haken. Und zum anderen als Hartstahl Haken. Darüber hinaus gibt es den Normalhaken sowohl mit als auch ohne Ring.
Bong
Bongs sind sehr große Profilhaken für breite Risse.
In der Regel haben Bongs gleich mehrere ausgebohrte Löcher. Dadurch reduziert sich zum einen das Gewicht. Und zum anderen kann der Felshaken so abgebunden werden.
Vor der Erfindung der Friends waren Bongs extrem wichtig. Denn sie waren neben Hexentrics die einzige Möglichkeit, parallele Risse ordentlich abzusichern. Als Zeichen ihrer Populärität zieren die sogenannten „pin scars“ noch heute unzählige Riss Klassiker im Yosemite.
Heute spielen sie dagegen eine untergeordnete Rolle. Denn die modernen Klemmgeräte haben sie fast völlig verdrängt. Folglich finden diese Haken nur mehr selten Verwendung, wie z.B. bei Expeditionen oder Sanierungen klassischer Routen mit Original Material.
Rurp
Das ist ein sehr kleiner Messerhaken. Er wird für sogenannte Micro Risse verwendet. Folglich dient er nur der Fortbewegeung beim Techno Klettern. Er ist nicht wie ein normaler Felshaken zum Halten eines Sturzes gedacht.
Rurps somit ein reiner Ausrüstungsgegenstand beim Techno Klettern. Erkundigt euch vorab genau im Topo, wieviele Rurps bei Eurem Techno Projekt gebraucht werden. Denn nur ein Stück zu wenig kann euch in ordentliche Probleme bringen.
Bird Beak
Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen kleinen Messerhaken.
Er schaut allerdings wie der Schnabel eines Vogels aus. Dadurch hat er auch seinen Namen erhalten.
In der Regel befinden sich Drahtschlaufen am Bird Beak. Dort wird der Karabiner eingehängt. Wie der Rurp dient dieser Felshaken meist nur zur Fortbewegung beim zum Techno Klettern in Micro Rissen.
Meist werden für bestimmte Techno Routen gleich mehrere Stück gebraucht. Denn in der Regel werden alle Bird Beaks Placements vom Vorsteiger belassen.
Wann ist ein Felshaken gut gesetzt?
Ein Normalhaken der beim Einschlagen immer mehr Felskontakt bekommt beginnt „zu singen“. Darunter versteht man einfach einen immer höheren Ton beim Aufschlagen des Hammers.
Dieses akustische Signal ist ein sehr guter Indikator wie gut ein Normalhaken „sitzt“.
Richtigen Hammer wählen!
Je nach Verwendungszweck der Felshaken muss man den passenden Hammer wählen.
Ihr habt ein paar Haken ausschließlich für den Notfall mit? Dann ist ein kleiner leichter Hammer ideal.
Ihr macht eine Erstbegehung und versenkt dort regelmäßig Normalhaken? Dann wird ein etwas robusteres Modell mit mehr „Zug“ eine gute Wahl sein.
Und wer einen fetten Big Wall machen möchte sollte am besten einen entsprechend schweren Hammer mit ordentlich „Wumms“ verwenden. Denn beim Big Wall geht es nicht nur um Einschlagen vieler Haken. Für den Nachsteiger gilt oft auch: alles wieder aus nageln!