Steigeisen

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Als DER Hardware Experte im Alpenraum, wollen wir euch im Folgenden ausführlich über das Thema Steigeisen informieren.

Schwarz oranges Steigeisen mit Semi-Automatic Bindung und Riemen.
Ohne passende Steighilfen geht im Alpinismus gar nichts.

Denn es gibt viel Wissenswertes zu diesem Ausrüstungsgegenstand zu sagen. Zum einen kann viel davon für Eure Kaufentscheidung relevant sein. Zum anderen hilft dieses Wissen bei der Anwendung am Berg bzw. beim Klettern.

Wir hoffen euch gefällt die Struktur unserer Erklärungen. Dabei sind wir systematisch vorgegangen.

Erstens stellen wir die einzelnen Bindungssysteme vor. Zweitens die Materialien. Drittens die Modelle je nach Zackentyp. Dabei gehen wir jeweils näher auf die entsprechenden Bergsport- und Kletterdisziplinen ein. Damit sind letztlich unsere Empfehlungen zu bestimmten Modellen verbunden.

Abschließend unterstützen wir euch durch Pflege- und Lager Tipps dabei, lange eine Freude mit eurer Ausrüstung zu haben.

Passend zu den Produkten hier empfehlen wir euch auch unsere Auswahl an Eispickeln, Eisgeräten und Eisschrauben. Somit seid ihr auf euren Berg- und Hochtouren immer perfekt ausgestattet.

Bindungsarten von Steigeisen

Je nach dem wie ein Bergschuh oder Wanderschuh gebaut ist, lassen sich nur bestimmte Bindungstypen verwenden.

Entscheidend ist dabei die Form des sogenannten „Sohlenrandes“. Ein normaler Wander- oder Zugangsschuh z.B. hat gar keinen Sohlenrand. Ein moderner Alpinisten Bergschuh hingegen hat einen „Sohlenrand“, auch „Kerbe“ oder „Kipphebelrand“ genannt, sowohl im Zehen als auch Fersenbereich.

Viele weitere moderne Bergschuhe haben eine Misch Bauweise. Also einen Sohlenrand nur an der Ferse.

Folglich muss daraus zwei Schlüsse ziehen.

Zum einen kann man seine Steighilfen entsprechend der Bauweise seiner Bergschuhe auswählen. Das ist in der Regel der Fall beim normalen Berggehen, klassischen Bergsteigen oder Wandern. Man kauft was eben zum Schuh passt.

Zum anderen funktioniert es aber genau umgekehrt. Man wählt seine Schuhe nach dem geplanten Einsatzgebiet der Steigeisen aus. Denn je spezifischer und intensiver eine Bergsportdisziplin ausgeübt wird, desto spezifischer werden die Anforderungen an die Steighilfen.

Grafik zur Erklärung von Steigeisen Bindungstypen.
Die drei klassischen Bindungstypen: Automatic, Semi-Automatic und Classic.

Automatic Bindungen

Dieser Bindungstyp hat einen Metallbügel im Zehenbereich und einen Kippebel im Fersenbereich. Folglich könnt ihr ein Modell mit diesem Fixiermechanismus nur auf Bergschuhen mit Sohlenrand anbringen.

D.h. eine „Kerbe“ vorne und hinten am Schuh. In der Regel ist das bei etwas steiferen und stärker isolierten „Stiefeln“ der Fall.

Je nach Hersteller wird manchmal auch eine andere Bezeichnung als „Automatic“ verwendet. Nämlich auch „Auto“ (Camp), „Professional“ (Stubai), „Step in“ (Austrialpin) oder im Falle von Petzl „Leverlock Universal – FIL“.

Optimal eingestellte Automatic Bindungen zeichnen sich durch sehr große Haltekraft am Bergschuh aus. Deshalb werden Steigeisen mit dieser Bindung gerne zum Eisklettern, technischen Bergsteigen sowie Dry Tooling und Mixed Klettern verwendet. Denn dort wechseln sich oft steile Fels- und Eispassagen, im sogenannten „Mixed Gelände“ ab.

Ein zweiter Einsatzbereich ist bei den leichten „Alu Modellen“ für Skitouren. Hierzu aber mehr weiter unten!

  • Bügel vorne + Kipphebel hinten
  • nur für Bergschuhe mit Sohlenrand („Kerbe“) „vorne“ und „hinten“
  • zu empfehlen bei Eisklettern Mixed Klettern, Dry Tooling, technischem Bergsteigen
  • zu finden auch bei Steighilfen für Skitourenschuhe
  • muss man vorab sehr genau einstellen
  • meist 14-12 Zacken
  • oftmals Frontzacken wechselbar
  • Mono-Zacken speziell für Dry Tooling
Schwarzes Steigeisen mit Automatic Bindung von der Seite.
Ein Beispiel für ein Modell mit Automatic Bindung, a.k.a. „Kipphebel Bindung“ oder „Auto . Bindung“.

Semi Automatic Bindungen – klassische Modelle

Dieser Bindungstyp ist für Bergschuhe, welche im Zehenbereich keinen Sohlenrand haben. Also keine „Kerbe“.

Er wird oftmals auch als „Kombi“ (Austrialpin), „Hybrid“ (Edelrid) oder „Clip“ (Black Diamond) bezeichnet. Denn dieser Fixiermechanismus hat eine spezielle Körbchen-Bügel Kombi für den Zehenbereich.

Einmal optimal eingestellt, hält dieser Fixiermechanismus überraschend viel aus. Er wird daher gerne bei Steigeisen fürs klassische Bergsteigen verwendet. Für das moderate Eisklettern sind diese Steighilfen ebenso geeignet.

Für reines Eisklettern, Mixed Klettern und Dry Tooling eher weniger. Seine Stärken hat dieser Bindungstyp klar beim klassischen Bergsteigen und eher etwas weicheren Schuhen.

  • Bügel / Körbchen Kombi vorne + Kipphebel hinten
  • für Bergschuhe ohne Sohlenrand „vorne“ aber mit Sohlenrand „hinten“
  • zu empfehlen beim einfachen Eisklettern, klassischen Bergsteigen, Nordwände, Gletschertouren;
  • muss man vorab auch sehr genau einstellen
  • meist 12 Zacken
  • meist mit fixen Duo Frontzacken
Schwarz - oranges Steigeisen mit Semi-Automatic Bindung von der Seite.
Eine Semi-Automatic Bindung, hier am Petzl Sarken.

Universal Bindung = Körbchen

Die dritte und sehr häufig anzutreffende Steigeisenbindung ist die sogenannte „Universal-“ oder auch „Körbchenbindung“.

Sie wird von anderen Herstellern auch als „Flex Lock“ (Petzl), Concept (Austrialpin) Strap (Black Diamond oder „Classic“ (Climbing Technology) bezeichnet.

Diese Steighilfen sind für Bergschuhe, Wanderschuhe und Zugangsschuhe gedacht, die keinen Sohlenrand haben. Also überhaupt keine „Kerben“.

Hierfür findet man an den „Eisen“ sowohl im Zehen als auch Fersenbereich ein Körbchen vor. Folglich funktioniert das Fixieren nicht ehr mit einem Kipphebel, sondern ausschließlich durch das Festziehen eines umlaufenden Riemens. D.h. wie fest die Steigeisen am Schuh / Fuß sind, hängt ausschließlich davon ab, wie stramm dieser Riemen angezogen wurde!

  • Körbchen vorne + Körbchen hinten
  • für Bergschuhe ohne Sohlenrand „vorne“ und „hinten“
  • zu empfehlen beim leichten Bergsteigen, einfachen Gletschertouren, Querungen von Firnfeldern
  • müssen mit Riemen vor Ort „festgezurrt“ werden
  • meist 12-10 Zacken
  • oftmals auch in leichterer Bauweise mit kleineren Zacken
Schwarz - grünes Steigeisen mit Classik Bindung von der Seite.
Eine „Classic Bindung, auch „Körbchenbindung“ genannt am Beispiel des Camp XCL 490.

Die unterschiedlichen Metalle bei Steigeisen

Eure Steighilfen bestehen in der Regel aus verschiedenen Stahl Legierungen. Je nachdem welche es genau ist, spricht man von Edelstahl, gehärtetem Stahl, Alu oder Legierungen wie Nanoflex (Camp).

Sie alle haben besondere Eigenschaften und vor allem ein unterschiedliches Gewicht. Deswegen wollen wir euch die Metallarten im Folgenden etwas näher vorstellen.

Grafik mit vier Beispielen von Metallen bei Steigeisen.
Diese Metallarten werden derzeit verarbeitet: Alu, Nanoflex, gehärteter Stahl und Edelstahl.

Alu – die Leichtgewichte

Modelle aus Alu sind auch als „Leichtsteigeisen“ bekannt. Denn ihr Gewicht liegt in der Regel irgendwo zwischen 350 – 500 Gramm.

Das ist signifikant weniger als jenes der Standard Steigeisen mit 900 Gramm.

Folglich ist die Gewichtsersparnis eines der Hauptargumente für Alu Modelle. Denn ein paar hundert Gramm weniger an den Beinen macht bei einer langen Gletschertour gleich mal einige tausende Schritte x 400 Gramm = viele tausende Kilos aus.

Klassischer Weise gibt es die leichten Alu Modelle mit allen drei Bindungstypen. Die Automatic Bindung wird dabei vor allem für Skitourenschuhe verwendet.

  • sehr leicht, nur ca. 350 – 500 Gramm
  • verhältnismäßig kostengünstig
  • oftmals auch kleineres Packmaß
  • meist 12-10 Zacken
  • alle Zacken etwas kleiner ausgeführt
  • für Touren ohne Felskontakt
  • sehr lange Passagen auf Gletschern
  • für sporadische Firn- und Schneefelder
  • Skialpinismus
Grünes Alu Steigeisen mit schwarzem Körbchen von der Seite.
Das Camp XLC 470 ist ein Vertreter der Alu Modelle.

Alu Modelle zum Zusammenfalten

Sehr beliebt sind mittlerweile Alu Steigeisen mit flexiblen Stegen. Diese können aus Polyamid (Edelrid), Dyneema (Petzl), oder als Stahldraht (Black Diamond) sein.

Egal welches Material, eines hat dieses Bauweise bei allen Modellen gemein. Sie lassen sich zusammenfalten! Somit ergibt sich ein extrem kleines Packmaß.

Damit ist ein uraltes Problem für Bergsteiger endlich gelöst. Nämlich der große Platzverbrauch von Steigeisen im Rucksack. In Kombination mit der Fertigung aus Alu, stellt dieser Typ von Steighilfe eine perfekte Lösung für den heutigen „fast & light“ Stil dar.

Grafik mit einem blauen Alu Steigeisen. Links ausgebreitet. Rechts klein zusammengefaltet.
Alu Modelle wie das Shark Lite lassen sich zusammenfalten. Dadurch erhält man ein extrem kleines Packmaß.

Nanoflex Steigeisen – leicht und hart

Eine neuartige Legierung hat CAMP bei seinen Steighilfen etabliert. Es heißt Nanoflex und ist besonders leicht und hart. Lt. Herstellerangaben soll es deutlich abriebfester als die üblichen „gehärteten“ Stähle sein.

Wir führen das klassische 12-Zack Modell XLC Nanotech mit dieser Legierung an den Frontzacken.

Die ideale Lösung für „leichte“ Modelle mit besonders harten und langlebigen Frontzacken eben. Man könnte sagen, Nanoflex ist das „bessere = härtere Alu“. Denn diese Steigeisen liegen mit ca. 450 – 500 Gramm in der selben Gewichtsklasse von Alu Modellen, sind jedoch viel, viel härter. D.h. sie vertragen z.B. locker auch Felskontakt.

Folglich ist es keine Überraschung. Die hochwertige Legierung kommt jedoch mit einem höheren Preis daher. Vor allem die vollständig aus Nanoflex bestehenden Leichtsteigeisen liegen deutlich über dem Preisniveau von Alu und Stahl Modellen.

  • extrem gutes Verhältnis aus Gewicht & Härte
  • nur 350 – 500 Gramm
  • „das bessere = härtere Alu“ –> verträgt auch Felskontakt
  • oftmals nur die wichtigen Teile mit Nanoflex verstärkt wie Frontzacken
  • für Gletschertouren und Eisrinnen
  • sehr lange Passagen auf Gletschern
  • Expeditionen wo Gewicht eine Rolle spielt
  • Skialpinismus
Rotes Steigeisen mit silbernen Nanoflex Frontzacken von der Seite.
Das Camp XLC Nanotech ist ein Vertreter der hypermodernen Modelle mit neuartiger Legierung. Leicht wie Alu, nur viel, viel härter!

Gehärteter Stahl – die Standard Lösung

Gehärtete Stähle sind der Standard bei den meisten Modellen heutzutage. Es sind Chrom-Molybdän Stähle mit sehr guter Härte, kostengünstiger Verarbeitung für die Hersteller und guter Korrosionsbeständigkeit.

Aus diesem Stahl lassen sich einerseits auch zweckmäßige Formen in der Kaltschmiede Technik pressen. Und andererseits sehr aufwendige 3-D Formen in der Heißschmiede Technik.

Insgesamt sind Steigeisen aus Stahl somit eine extrem gute Standard Lösung die sich am Markt auch klar durchgesetzt hat. Denn sie bieten eine sehr gute Ausgewogenheit. Zum einen Gewicht und Funktion. Und zum anderen von Preis und und langer Lebensdauer.

Modelle aus diesem Material werden für ganz spezifische Einsatzbereiche gemacht.

Erstens die „High End“ Modelle mit auswechselbaren Duo- oder Monozacken für das Eisklettern, Mixed Klettern und Dry Tooling. Sie haben in der Regel immer eine Automatic Bindung.

Zweitens gibt es dann die „Alpinmodelle“ mit fixen Frontzacken. Diese 12-Zack und 10-Zack Modellen sind für klassisches Bergsteigen gedacht und bieten alle drei Bindungstypen.

  • Gewicht ca. 850 – 1050 Gramm
  • sehr vielseitig anwendbar
  • Modelle mit auswechselbaren Duo- und Mono Frontzacken für Eiskletter-, Dry Tooling, Mixed Klettern
  • fixe Frontzacken bei 12- und 10-Zack Modellen für klassisches Bergsteigen
  • vertragen sehr gut „Felskontakt“
  • können alle gut selber „nachgeschliffen“ werden
  • sehr lange Lebensdauer
Oranges Steigeisen mit Monozacken und Automatic Bindung von der Seite.
Ein typisches Steigeisen aus gehärtetem Stahl, das Petzl Dart.

Edelstahl Steigeisen = langlebig

Die höchste Stahlqualität bei den Steighilfen ist der Edelstahl. Hier wird durch die Zugabe von Chrom die Korrosionsbeständigkeit deutlich erhöht. Das schlägt sich zum einen im Preis nieder. Und zum anderen aber auch in der Lebensdauer. Diese ist nämlich deutlich höher.

Deswegen gibt es auch meist die klassischen 12-Zack Modelle für´s Bergsteigen in dieser Ausführung. Denn diese haben an und für sich eine geringe Abnutzung. Somit macht eine lange Lebensdauer absolut Sinn.

Das beste Beispiel hierfür ist das Black Diamond Sabretooth oder Edelrid Beast (Frontteil aus Edelstahl)

  • Gewicht ca. 900 – 1000 Gramm
  • sehr vielseitig anwendbar
  • Modelle mit auswechselbaren Duo- und Mono Frontzacken für Eiskletter-, Dry Tooling, Mixed Klettern
  • fixe Frontzacken bei 12- und 10-Zack Modellen für klassisches Bergsteigen
  • vertragen sehr gut „Felskontakt“
  • können alle gut selber „nachgeschliffen“ werden
  • sehr guter Korrosionsschutz durch Chrom Stahl
  • folglich sehr lange Lebensdauer
Silbernes Edelstahl Steigeisen mit Kipphebel Bindung von der Seite.
Das Black Diamond Sabretooth ist eine Steighilfe aus Edelstahl. Hochwertig und langlebig.

Steigeisen nach Zacken eingeteilt

Sicher habt ihr euch schon einmal gefragt. Wieso gibt es derart viele verschieden Zacken auf all den unterschiedlichen Steigeisen?

Das hat zum einen mit ihrer Funktion zu tun. Und zum anderen mit ihren designierten Anwendungsgebieten.

Die Frontzacken sind dabei für das „frontale“ Antreten gedacht. Hier fixieren sie den Fuß im Untergrund (Firn / Schnee / Eis) sodass man nicht mehr nach unten rutschen kann.

Das zweite Zackenpaar steht meist stark schräg nach vorne und stabilisiert die Position. D.h. sie sorgen dafür, das man mit dem Fuß nicht seitlich wegkippt und man auf 4 Punkten im Untergrund anliegt. Beim flachen Abstieg sorgen diese Dorne zusätzlich für Halt und verhindern ein nach vorne Rutschen.

Die nach unten stehenden Zacken im Zehenteil sind dann für den Halt beim Antreten im (steilen) Aufstieg da. Während die Zacken am Fersenteil für das Gehen im flachen Gelände sowie dem Abstieg im steilen Gelände gedacht sind.

Die Bauweise bzw. Funktionen der Frontzacken wollen wir im Folgenden noch näher ausführen.

Grafik mit vier Steigeisen mit unterschiedlich vielen Zacken bzw. Zackentypen.
Die vier klassischen Zacken Typen. Mono- und Duo- Zacken, sowie 10- und 12-Zack Modelle.

Monozacken

Steigeisen wie das Petzl Dart sind für das Dry Tooling gedacht. Deswegen hat dieses Modell nur einen Zacken. Das wird auch als „Monozacken“ bezeichnet.

Hintergrund für diese Bauweise sind zwei simple Tatsachen.

Erstens halten Monozacken auf kleinen Felstritten besser als Duo-Zacken. Denn wenn man die Füße horizontal oder vertikal verdreht, bleibt bei einem Zacken immer der nötige Felskontakt bestehen. Bei Zwei Frontzacken funktioniert das nicht. Da würde sich immer eine Zacke lösen und die Position instabil werden.

Und zweitens kann man mit Monozacken auf kleinen Tritten auch „Umsteigen“. D.h. wie beim Felsklettern mit Kletterschuhen, kann man auf einem kleinen Tritt von einem Fuß zu anderen Fuß durch „Wegdrehen“ oder „Umspringen“.

Duo Zacken

Duo Zacken Steigeisen kann man zwei Kategorien einteilen. Erstens jene mit wechselbaren Frontzacken. Und zweitens die Modelle mit fixen Frontzacken.

Der Sinn der wechselbaren Frontzacken ist zum einen die Adaptierung für den Verwendungszweck. In der Regel hat man die Duo Zacken auf der Steighilfe für Eisklettern und Bergsteigen. Will man zum Dry Toolen, montiert man sich einen Zacken ab und macht sich einfach ein „Mono-Zacker“ daraus.

Zum anderen sind die Zacken tauschbar, weil man sie durch den bewussten Felskontakt im gemischten Gelände einfach stark abnützt. Nach 2-3 x Nachschleifen müssen sie dann getauscht werden. Das modulare System ermöglich die kostengünstiger Erneuerung, ohne gleich die ganze Steighilfe austauschen zu müssen.

Steigeisen mit horizontalen Frontzacken

Wisst ihr was „horizontale“ Frontzacken sind? Und wofür sie gedacht sind?

Das fällt einem nicht sofort auf, aber viele Bergsteiger Modelle sind damit ausgestattet. Die folgend Grafik erklärt das eindrücklich.

Denn bei Modellen mit dem Schwerpunkt Eiskletterm, steile Eisrinnen und Plankeis stehen die Spitzen der Frontzacken „vertikal“ nach vorne. Bei vielen klassischen 12-Zack und 10-Zack Steighilfen jedoch, sind die Flächen der Frontzacken horizontal gemacht.

Der Sinn dahinter ist der bessere Halt in hartem Schnee und Firn. Durch die größere Fläche der Zacken hat man quasi mehr „Auftrieb“ und kann stabiler stehen. Am prominentesten ausgeprägt ist diese Zackenform beim Edelrid Beast Alpine.

Richtiges Gehen

Im Folgenden zeigen wir euch ein sehr gutes Video. Dort könnt ihr sehen, wie die richtigen Gehtechniken mit den Steighilfen aussehen.

Uns gefällt besonders gut, dass die Protagonisten auch auf Details hinweisen. Wie z.B. das Verstauen der Hosenbeine oder Kürzen der Riemen.

Wer sich weiter zu den Gehtechniken einlesen möchte, dem empfehlen wir diesen Beitrag von Ortovox.

Größeneinstellung

Beachtet! Jedes Modell hat einen eigenen Standard Größenbereich. In der Regel reicht dieser von EU 37 bis EU 46.

Der Größenbereich ist produktionsbedingt, wegen der verschiedenen Designs sowie Proportionen der Front- und Fersenteile aber nie ganz gleich.

Wer sehr kleine bzw. sehr große Schuhe hat, muss das daher genau prüfen. Gegebenenfalls müsst ihr euch einen extra Steg kaufen. In unserer Produktkategorie Steigeisen Zubehör – Ersatzteile findet ihr extra kurze und extra lange Stege für alle Marken.

Alternativ kann man sich Stege auch selber abschneiden. Das macht man, wenn der Steg an der Ferse mehr als 1cm an der Ferse Ausstand hat.

Die primäre Einstellung der Größe funktioniert in der Regel über den Steg und ist sehr einfach. Man kann ganz leicht selber per Hand den Verstellmechanismus bedienen. Dieser befindet sich auf der Ober- oder Unterseite des Fersenteils und funktioniert mit einer Feder. Auf dieser sitz ein Dorn, welcher den Steg fixiert.

Zieht man an der Feder so löst sich auch der Dorn und man kann den Steg in 1/2 EU Größen – Stufen verschieben.

Die Feineinstellung der Größe funktioniert dann weiters über den Frontbügel. Hier kann man die Bügel meist in zwei oder sogar auch drei verschiedene Ösen einhängen. Das erlaubt eine weiteres Verstellen der Größe.
Beachte hier aber. Die Frontzacken müssen mind. 2cm eindringen können. D.h. der Sohlenrand darf nicht zu weit über das Steigeisen drüber stehen!

Die Verstellösen an der Ferse regulieren den vertikalen Abstand des Kipphebels. D.h. je höher die „Kerbe“ des Bergschuhes liegt, desto weiter muss der Bügel hinten eingehängt werden. Schaut Euch dazu die untenstehende Grafik an.

Grafik zur Erklärung der Größeneinstellung bei Steigeisen in vier Schritten.
Mit der Feder bzw. dem daran befestigten Dorn lässt sich der sogenannte „Steg“ verstellen. Achtung! Die letzten drei Löcher dürfen nicht benützt werden. Max. Überstand an der Ferse ist 1cm!

Antistollen Platten

Die „Schneeabweiser“ sind essentielle Ausstattung bei den Steighilfen. Denn sie verhindern, dass sich Neuschnee an der Bergschuh Unterseite „anstollt“.

Denn solche „Schneeklumpen“ können sehr gefährlich werden. Zum einen machen sie ein stabiles Gehen mit Steigeisen unmöglich. Und zum anderen verhindern sie ein Eindringen der Zacken in den Schnee, Firn oder das Eis.

Deshalb haben heutzutage alle Hersteller fix installierte Antistolplatten auf den Steighilfen. Sie bestehen aus diversen „weichen“ Kunststoffen und „stoßen“ den Neuschnee von der Oberfläche ab. Somit seid ihr auch bei frischem Schnee sicher unterwegs.

Wenn sie kaputt werden oder verloren gehen. Umgehend ersetzen.

Grafik mit Steigeisen und passenden Antistollplatten.
Ein ganz wichtiger Bestandteil, die Antistollplatte! Sie verhindert das Anhafte von Schnee an der Bergschuh Unterseite.

Pflege und Wartung

Eure Steighilfen bestehen entweder aus Edelstahl, gehärtetem Stahl, Alu oder Legierungen wie Nanoflex. D.h. sie bestehen aus Metallen.

Folglich solltet ihr Euch unbedingt ein paar Tipps zu Herzen nehmen. Denn diese können die Lebensdauer eurer Leicht-, Bergsteiger- und Eisklettersteigeisen deutlich verlängern.

  • nach der Verwendung immer ordentlich trocknen
  • an Ort mit Zimmertemperatur und geringer Feuchtigkeit lagern
  • zu starken Kontakt mit Fels vermeiden
  • Alu Steigeisen nicht auf felsigem Untergrund verwenden
  • Transport in Steigeisenbeutel (schont die Eisen aber auch den Rest der Ausrüstung!)
  • bei stumpfen Zacken Nachschleifen!

Nutzt unser „Schleifservice“ im Klettershop Innsbruck, wenn ihr eure stumpfen Modelle professionell schärfen wollt!