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Der gute „alte“ Abseilachter hat auch im Zeitalter der Halbautomaten seine absolute Daseinsberechtigung. Denn es gibt einige Anwendungsgebiete, bei denen dieses Sicherungsgerät deutliche Handling Vorteil bietet.
Wie z.B. beim dynamischen Sichern beim Sportklettern, beim Abseilen im Canyoning Sport oder im Alpinismus.
Im Folgenden wollen wir euch die Geschichte, die unterschiedlichen Bauweisen und die Anwendungsgebiete der unterschiedlichen Achter Typen vorstellen.
Wir hoffen damit, euch einen guten Themenüberblick zu geben, der euch bei der Kaufentscheidung eine Hilfe ist.
Geschichte des Abseilachter
Bevor dieses Sicherungsgerät erfunden wurde, gab es zum einen für das Abseilen den sogenannten „Dülfersitz“. Eine komplizierte, anstrengende und teilweise auch schmerzhafte Wickelung des Kletterseils um Oberschenkel und Schulter.
Und zum andern verwendete man für das Ablassen einer Person einen ovalförmigen Stahlkarabiner mit einem Mittelsteg.
D.h. man hatte gedanklich die Funktion eines Gerätes zur Erhöhung der Bremswirkung, das sowohl als Sicherungsgerät als auch Abseilgerät dienen konnte, offensichtlich noch nicht vollzogen.
Am 1. Oktober 1943 verschriftlichte dann Dr. Max Pfrimmer als erster die Idee des Achters. Als Mediziner in einer Sanitätshochgebirgsschule in Tirol wusste er um die Notwendigkeit eines multioptionalen Ausrüstungsgegenstandes, um die Tätigkeit im Bergrettungswesen entscheidend zu verbessern.
Die Lösung musste ein Gerät sein, welches sowohl zum Ablassen als auch zum selbständigen Abseilen taugen musste.
Erster kommerzieller Anlauf scheiterte
Wer nun meinte, der Abseilachter würde seinen Erfolgslauf um die Welt antreten, der irrt aber. Denn zuerst macht das grausame Elend des zweiten Weltkriegs der Idee einmal einen Strich durch die Rechnung. Die Welt hatte verständlicher Weise andere Probleme als diesen alpinen Ausrüstungsgegenstand.
Anfang der 1960er Jahre brachte dann aber das Sporthaus Schuster den ersten Prototypen kommerziell auf den Markt. Allerdings ohne Erfolg.
Die Gründe waren zum einen das starre Festhalten am Dülfersitz. Und zum anderen wohl auch das Produkt selbst. Sehrt hierzu das Bild nebenan.
Denn erstens war der Querschnitt mit 6mm sehr gering, was in einen enorm kleinen Radius und somit enormer Seilumlenkung bedeutete. Und zweitens War der Achter aus Stahl und somit nur einweiteres, schweres Ausrüstungsstück welches man mitschleppen musste.
Der Durchbruch musste also noch warten. Und er kam, wie auch bei den Friends – Klemmgeräten aus den USA.
Der Durchbruch der Abseilachter in den 1970er Jahren
Erst als dieses Sicherungs- und Abseilgerät in den 1970er Jahren in den USA entscheidend weiterentwickelt wurde, trat er seinen Erfolgslauf in der Alpinwelt an.
Hierzu wurden zwei ganz entscheidende Dinge verändert. Erstens wurde der Achter nun aus leichtem Aluminium gefertigt. Das ermöglichter sowohl eine andere Formgebung als auch geringeres Gewicht.
Und zweitens konnte somit auch der Querschnitt deutlich vergrößert werden. D.h. die Seile hatten einen viel geringeren Durchlaufwinkel, was das Handling bzw. Bremskraft ideal machte.
Infos und Bilder dieses Abschnittes entnommen aus: bergundsteigen 03/06
Abseilachter Typen
Moderne Produkte lassen sich in ein paar klare Produktgruppen unterteilen. Z.B. nach Ihrer Verwendung wie z.B. Canyoning Achter. Oder nach der Herstellungsmethode, beispielsweiße dem „hot forging“.
Klassische – kalt geschmiedete Modelle
Diese Achter sind sehr leicht an ihrer Optik zu erkennen. Denn das Herstellungsverfahren des „Kaltschmiedens“ erlaubt nur recht simple Formen. Folglich haben diese Produkte auch ein höheres Gewicht, welches bei 110 Gramm eincheckt.
Um die Normwerte der EN15151-2 Norm für manuelle Bremsgeräte zu erfüllen, brauchen derart hergestellte Modelle zudem eine ordentliche Größe. Soll heißen sie sind meist um die 14cm lang und 8cm breit. Wie z.B. unser Austrialpin Abseilachter.
Kurzum. Kalt geschweißte Modelle sind eher groß und schwer. Der Vorteil ist jedoch das sehr gute Handling für Einfachseile. Die Reibung der dünnen Halb- und Doppelseile ist bereits relativ gering, weshalb es ja auch zur Entwicklung der „reversoähnlichen“ Geräte gekommen ist.
Moderne – heiß geschmiedete Modelle
Die Fertigungstechnik des heiß Schmiedens erlaubt viel komplexere Formen bei der Kletterausrüstung. D.h. zum einen können T- oder H-Profile hergestellt werden, was das Gewicht enorm reduzieren kann.
Und zum anderen können auch kleinere Größen bei den z.B. Abseilachtern hergestellt werden, die aber immer noch den Normanforderungen entsprechen. Das liegt an den statischen Eigenschaften der starken Profilformen.
So sind Modelle wie z.B. der Mammut Bionoc 8 um ca. 40% leichter und 25% kleiner als klassische Modelle.
Abseilachter für´s Canyoning
Der Canyoningsport bringt ganz neue Anforderungen an diese Produktgruppe. Denn einerseits verändert Wasser die Reibung ganz enorm. D.h. diese wird beim Umlenken um den Achter viel geringer.
Und andererseits spielt der Sicherheitsaspekt beim Canyoning eine wesentliche Rolle. Beispielsweise muss ein Seil unter dem Druck eines Wasserfalls ohne Öffnen eines Karabiners aus dem Gerät genommen werden können!
Somit überrascht es wenig, dass Produkte für diesen Einsatzbereich ganz eigene Formen bekommen haben, um den Anforderungen zu entsprechen.
Ein sehr gutes Beispiel ist da der Austrialpin No.Mad.
Mini Modelle für Alpinismus
Eine Tendenz die sich seit einigen Jahren entwickelt, ist das Solo Bergsteigen bzw. der extreme Ski Alpinismus. Und hierbei kommen sogenannte „static lines“, also sehr dünne, statische Seile zum Abseilen zum Einsatz.
Diese Seile erfordern ganz eigene Abseilachter, sogenannte Mini-Achter. Denn man muss hier genügend Reibung zusammen bringen, dass an derart dünne Durchmesser noch vernünftig abgeseilt werden kann. Hierfür wurden Modelle wie z.B. der Austrialpin Nemo erfunden.
Wo liegen die Vorteile des Abseilachter?
Dieser Bautyp hat gegenüber „reversoähnlichen“ Modellen bzw. dem Halbmastwurf einige Vorteile.
Bei der Verwendung eines Einfachseiles wären das erstens einmal das dynamische Sichern. Denn kein anderes Sicherungsgerät erlaubt ein derart smoothes „Einlaufen“ von ca. 1m Seil um den Fall dynamisch abzufangen.
Mit etwas Übung, d.h. zusätzlichem dynamischen „Mitspringen“, kann so enorm weich gesichert werden.
Voraussetzung ist allerdings das kräftige Halten des Bremsseiles.
Der zweite Vorteil ist die Unabhängigkeit vom Seildurchmesser. Denn Abseilachter können gegenüber den modernen Halbautomaten mit viel unterschiedlicheren Durchmessern verwendet werden. Denkt an das o.a. Modell Nemo, welches für 6mm Aramid Seile verwendet werden kann.
Drittens kann die Bremskraft durch die Bremshand enorm facettenreich gesteuert werden. Das kann z.B. im Tactical Bereich einen enorm großer Vorteil sein.
Und viertens erlauben spezielle Achter wie z.B. beim Canyoning, zahlreiche Reibungsmodi und Blockiermöglichkeiten.
Wo liegen die Nachteile?
Die Nachteile des Abseilachters liegen zum einen in der geringen Bremswirkung bzw. der rein manuellen Bedienung.
D.h. dünner Seile wie z.B. moderne Einfachseile oder Halbseile, entwickeln sehr wenig Reibung. Das kann natürlich gefährlich werden, denn die Sicherheit wird ausschließlich über das kräftige Zupacken mit der Bremshand gewährleistet.
Folglich gibt es hier keine bremskraftverstärkende Wirkung wie bei modernen Tube-ähnlichen Geräten wie dem Petzl Reverso oder dem Edelrid Mega Jul.
Zudem ist hier der Gewichtsunterschied auch sehr groß. Einem knapp 50 Gramm schweren Reverso stehen mehr als 100 Gramm bei klassischen Modellen gegenüber.
Abschließend muss für Mehrseillängen auch klar festgestellt werden. Ein selbstblockierendes Sicherungsgerät (im Nachstiegsmodus) ist hier dem Achter haushoch überlegen. Denn dieser ist zum Nachsichern so gut wie nicht zu gebrauchen!
FAQ´s
Wieso gibt es so viele unterschiedliche Abseilachter?
Je nach Verwendungszweck haben die unterschiedlichen Modelle ein ganz eigenes Design. Grundsätzlich gilt. Je kleiner der Seildurchmesser desto kleiner das Modell. Ein Achter für eine statische 6mm Kevlar Reepschnur wird entsprechend klein dimensioniert sein. Ein Stahl Achter für dicke 12mm Seile der Bergrettung hingegen relativ groß. Spezielle Designs haben sich besonders im Canyoning durchgesetzt. Somit gibt es eben je nach Disziplin und Seildurchmesser viele unterschiedliche Modelle!
Wie funktioniert ein Abseilachter?
Dieses Sicherungs- und Abseilgerät basiert ausschließlich auf der Reibung des Kletterseils an den Ösen. D.h. je nachdem, wie das Kletterseil durch und um den Achter sowie ggf. den Karabiner gefädelt wird, ergibt sich die resultierende Bremswirkung. Anbei ein Vergleich von zwei Bremsmodi als beliebiges Beispiel. Grafik: Petzl.com
Was ist der richtige Karabiner für einen Abseilachter?
Wir empfehlen euch einen großen HMS Karabiner. Denn diese Modelle sind vor allem beim „Abbinden“ sowie beim Durchfädeln des Kletterseils für extra Bremswirkung vorteilhaft. HMS Karabiner mit einem zusätzlichen Fixier Schnapper, sind ideal als Verdrehschutz. Sie verhindern gefährliche Querbelastungen.
Was ist der leichteste Abseilachter der Welt?
Der kleinste und leichteste Achter ist der EDELRID MAGO mit nur 38 Gramm. Er empfiehlt sich für die Verwendung mit statischen Abseil-Schnüre wie eine 6mm Kevlar Reepschnur.