Dyneema Bandschlingen gehören in jede Kletterausrüstung. Denn dieses Material hat einige Vorzüge die Alpinisten sehr schätzen. Wir stellen euch im Folgenden diese – auch als Dyneema Rundschlingen bezeichneten – Produkte vor.
Dyneema Bandschlingen sind Polyethylen Produkte
Was Kletterer als „Dyneema Bandschlingen“ kennen, sind Polyethylen Schlingen. Oder anders formuliert. Für Schlingen aus dem Material Polyethylen hat sich der Markenname des weltgrößten Herstellers durchgesetzt. Nämlich Dyneema.
Im Grunde ist dieses Material aber chemisch gesehen eben normales Polyethylen. Dyneema Rundschlingen haben gegenüber normalem Schlingenmaterial (Polyamid) einige Vorteile.
Vorteile der Dyneema Bandschlingen
Erstens hat Dyneema eine sehr hohe Schnittfestigkeit. Deswegen gibt es Schlingen mit nur 6mm aus diesem Material. Sie bleiben dennoch extrem Reißfest. Folglich sind Dyneema Rundschlingen zum einen perfekt zum Hängen über Felsköpfe. Und zum anderen zum Fädeln bzw. Abbinden von Felshaken und Bohrhakenlaschen.
Zweitens nimmt Dyneema so gut wie kein Wasser auf. D.h. diese Schlingen können nicht gefrieren. Das ist vor allem bei alpinen Einsätzen, beim Eisklettern und im Höhenbergsteigen wichtig.
Drittens ist ihr Gewicht ein toller Pluspunkt. Bei 10 verlängerbaren Schlingen in alpinen Routen spart man sich gleich einmal einen viertel Kilogramm.
Die Nachteile
Dyneema hat eine sehr glatte Oberfläche. Besser gesagt bedeutet dies, dieses Material lässt sich schlecht knoten. Deshalb sind Dyneema Bandschlingen immer fix vernäht. Folglich bedeutet es im Umkehrschluss aber auch. Vorsicht beim Abbinden von Dyneema Rundschlingen! Beispielsweise an Standplätzen. Hier ist es besser auf Reepschnüre aus Polyamid zurück zu greifen!
Überdies hat Dyneema einen niedrigen Schmelzpunkt. Somit sollte es nirgends verwendet werden, wo Hitze entsteht. Z.B. als Prusikknoten beim Abseilen.
Praxis Tipps bolting.eu
In einer normalen Alpinkletterausrüstung sollte man verschiedene Dyneema Bandschlingen haben. Wir stellen Euch im Folgenden die wichtigsten Typen mit vorgeschlagenen Stückzahlen vor.
60cm Dyneema Bandschlingen
Sie sind ideal um daraus „verlängerbare“ Expressen zu machen. Hierfür empfehlen wir euch leichte Karabiner. Diese Expressen haben vor allem zwei Einsatzzwecke. Zum einen sorgen sie bei dem vielen Hin und Her für einen besseren Seilverlauf. Anders gesagt, sie verringern die Seilreibung. Und zum anderen können die Schlingen auch über Felsköpfe gelegt werden bzw. durch Haken gefädelt.
Wir empfehlen euch zwischen mindestens 6 Stück und 10 Stück „verlängerbare Expressen“ zu haben.
Wie man sich diese Expressen aus Dyneema Rundschlingen ganz leicht baut, zeigt das folgende Video.
120cm Dyneema Bandschlingen
Diese Schlingenlänge deckt mehrere Einsatbereiche ab. Erstens ist sie perfekt für das Fädeln großer Sanduhren und zum Legen über größer Felsköpfe. Zweitens kann man damit eine richtig lange Express machen. Beispielsweise wenn eine größere Querung in der Route ist. Das verringert wie vorhin bereits erwähnt die Seilreibung. Und drittens kann man die Dyneema Rundschlinge auch für den Standbau verwenden. Verwendet sie am besten mit einem „weichen“ Auge.
Wir empfehlen Euch bei jeder Alpintour 2-3 Stück mit einem leichtem Karabiner um den Rücken zu schnallen.
So fädelt man übrigens das „weiche Auge“:
Dyneema Bandschlingen größer als 120cm
Die Dyneema Schlingen gibt es auch in noch größeren Längen. Wir führen z.B. die 10mm Schlingen von Austrialpin in 180cm bzw. 240cm. Sie sind für speziellere Anwendungen gedacht. Beispielsweise in der Bergrettung. Weitere Einsatzbereiche sind beim Höhenarbeiten sowie beim Slacklining.