Kletterroute mit Bohrhaken einrichten

Du möchtest eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten? Dann bist du bei bolting.eu genau richtig. Denn wir sind der Experte wenn um das Thema „Kletterroute einbohren“ geht. Im Folgenden informieren wir euch umfassend. Damit ihr selber eine Kletterroute mit Bolts erschließen könnt.

Erstens gehen auf die Vorteile dieses Befestigungssystems ein. Zweitens natürlich auch auf die Nachteile. Drittens listen wir systematisch die Arbeitsschritte auf. Viertens stellen wir die benötigten Materialien vor.

Du möchtest Klebehaken verwenden? Dann lies dir unseren Beitrag „Kletterroute mit Klebehaken einrichten“ durch.

Das Bild zeigt eine Situation passend zum Thema "Kletterroute mit Bolts erschließen". Ein Haufen Bohrhaken mit montierten Laschen liegt auf einer Granitplatte.
Bohrhaken sind ein integrativer Bestandteil der Kletterkultur. Ein Großteil aller Routen sind mit diesem Typ von Fixpunkt abgesichert. Foto: bolting.eu

Kletterroute mit Bohrhaken einrichten – die Vorteile

Für Expansionsanker sprechen gleich einige Gründe. Vereinfacht dargestellt ist einerseits die Installation sehr einfach. Zudem auch sehr schnell. Und andererseits sind die Kosten niedrig. Überdies kann der Fixpunkt auch gleich belastet werden.

Zeitfaktor

Rein den Bohrhaken setzen geht schnell. Es braucht of nur wenige Minuten und alle Arbeitsschritte sind erledigt.

Von daher ist eine Kletterroute mit Bolts erschließen eine klare Entscheidung.

Einfachheit

Die Verarbeitung von Bolts ist verhältnismäßig einfach. Der gesamte Prozess umfasst zum einen wenig Schritte. Und zum anderen ist die Funktionsweise der Expansionshaken ganz simpel. Somit kann man in Summe wenig falsch machen.

Die einzelnen Arbeitsschritten findest Du im Beitrag „Bohrhaken setzen„.

Kletterroute mit Bohrhaken einrichten -Kosten

Die Kombination aus Bohrhaken und Bohrhakenlasche ist verhältnismäßig günstig. Der Preis beträgt ca.:

  • verzinkter Stahl: € 2,-
  • A2 Stahl: € 3,-
  • A4 Stahl € 4,-
  • PLX / Duplex Stahl: € 6,-
  • Ausnahme HCR Stahl: € 30,-

Überdies sind die benötigten (dünnen) SDS Bohrer verhältnismäßig günstig.

Die Komponenten für das Verarbeiten bzw. die Klebehaken selbst sind wesentlich teurer!

Sofort belastbar

Bolts sind so handy, weil man sie gleich belasten kann. Das ist in manchen Situationen extrem hilfreich.

Erstens beim „im Vorstieg einbohren“. Zweitens beim Einbohren in Überhängen. Drittens bei der Installation von Umlenkern-Kettenständen. Und viertens beim Einrichten von Abseilpisten.

Das Bild zeigt einen Kletterer in einer Felswand. Er will gerade eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten und steigt deshalb im Vorstieg eine Platte empor. Er blickt gerade zurück und hebt zum Spass die Bohrmaschine wie zum Gruß.
Einer die vielen Vorteile von Bohrhaken. Man kann man auch im Vorstieg einbohren! Foto: bolting.eu

Kletterroute mit Bohrhaken einrichten – die Nachteile

Bolts haben nicht nur Vorteile. Deshalb sollte über die folgenden sechs Sachverhalte Bescheid wissen.

  • Felsuntergrund
  • Sprengwirkung
  • Drehmoment
  • Einflüsse auf die Bauteile
  • passende Bohrhakenlaschen
  • galvanische Korrosion

Wir wollen euch die einzelnen Punkte wieder genau erklären.

Felsuntergrund

Expansionsanker haben enorme Haltekräfte bzw. Bruchlasten (ca. 20kN) . Diese liegen weit über den Kräften von Stürzen der Kletterer (ca. 4-6 kN). Bevor ein Bolt also selbst versagt, bricht eher der Felsuntergrund. Folglich ist es extrem wichtig das Gestein auf seine Qualität zu prüfen. Dies geschieht mit dem sogenannten mit dem „Hammertest“. Wer eine Route mit Bolts erschließen will, muss wissen was das ist.

Den Fels hierzu an der gewünschten Stelle mit einem Felshammer „abklopfen“. Hohe und „feste“ Töne sind gut. Tiefe und „dumpfe“ Töne deuten auf Hohlräume hin. An solchen Stellen können Bohrhaken nicht gesetzt werden.

Nur festes und durchgehend kompaktes Gestein eignet sich für die Installation von Bohrhaken.

Gerhard Schaar – Gründer bolting.eu

Weiche oder poröse Gesteine sind nicht für Bohrhaken geeignet! Dazu zählen Sandstein, Mergel, und meist auch (stark löchriges) Konglomerat. Auch Tuff kann sehr porös sein.

Das Bild zeigt passend zum Thema "Kletterroute mit Bolts erschließen" eine Kletterer auf einer Granitplatte. Er trägt einen orangen Helm und T-Shirt und sticht auffällig vor dem dunklen Fels hervor. Das Bild veranschaulicht die wohl beste Felsart, Granit, für die Anwendung von Bohrhaken.
Fester Fels wie Granit ist die beste Voraussetzung um eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten zu können. Foto: Rainer Eder

Sprengwirkung Bohrhaken

Damit ein Bolt hält, muss er entsprechend angezogen werden. Dabei schiebt sich der sogenannte „Konus“ in die Expansionsglieder. D.h. die axiale Kraft des „Anziehens“ wird in radiale Kraft umgewandelt. Kurzum.

Die Expansionsglieder drücken seitlich gegen den Fels. Damit sorgen sie einerseits für den festen Halt des Bolts.

Andererseits bewirkt dies aber auch eine beträchtliche „Sprengwirkung“. Wer eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten möchte, muss sich dessen bewusst sein!

Denn daraus resultiert das Prinzip des Ausrisskegels bei Bohrhaken. Er besagt Folgendes. Reißt ein Felsstück aus, so ist der der Radius des Ausrisskegels an der Oberfläche 1,5 x die Setztiefe.

Mit anderen Worten: Steckt ein Bohrhaken 10cm tief, darf sich 15cm darum herum kein Riss oder ein weiterer Ausrisskegel befinden.

Folglich müssen Bohrhaken bei Umlenkern-Kettenständen oder Abseilstellen immer 3 x die Bohrtiefe voneinander entfernt sein. In der Regel sind das 30 cm Mindestabstand!

Kletterroute mit Bohrhaken einrichten -Drehmoment

Der Drehmoment bei Bohrhaken ist ein kleines, aber sehr wichtiges Detail.

Denn er beschreibt die Kraft, mit der ein Bohrhaken angezogen werden soll. Zu wenig und der Bolt hält nicht richtig. Zu viel, und der Haken bekommt zu viel Materialvorspannung.

Besser ausgedrückt: ordentlich, aber ja nicht zu fest anziehen!

Es gilt die Faustregel: Wenn beim Anziehen das „Knack-Knack“ zu hören ist („Aufbrechen der Expansionsglieder“), gut sein lassen!

Den exakten Drehmoment findet ihr auf der Verpackung. Weiters befindet er sich in den Datenblättern des Herstellers.

Das Bild zeigt eine Packung Bohrhaken mit markiertem Drehmoment Wert am Label. Wer eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten möchte, muss diesen Wert kennen. Das Bild veranschaulicht sofort, wo sich die entscheidende Angabe auf de Verpackung befindet!

Einflüsse auf die Bauteile

Ein Klebehaken sitzt ummantelt von Injektionsmörtel „fest“ im Bohrloch. Mit anderen Worten:

  • 1 Bauteil
  • keine Bewegung
  • nichts kann „locker“ werden
  • kein Wasser im Bohrloch
  • Kräfte bei Sturz werden relativ gleichmäßig verteilt

Bei der Kombination aus Expansionsanker und Lasche ist das allerdings ganz anders.

  • 5 (!) Bauteile: Bohrhaken-Schaft, Expansionsglieder, Beilagscheibe, Mutter, Bohrhakenlasche)
  • bei jedem Sturz gibt es kleinste Bewegungen
  • Mutter kann locker werden
  • es dringt Wasser ins Bohrloch
  • starke Kräfte an Lasche und 1. Drittel des Bolts
Das Bild beschreibt die Bestandteile eines Bohrhaken. Rund um den Bohrhaken sind die einzelnen Bauteile wie Mutter, Beilagscheibe, Gewinde, Expansionsglieder und Konus beschrieben. Es beschreibt passend zum Thema "Kletterroute mit Bolts erschließen" das wichtigste Bauteil.

Somit ist es wenig verwunderlich, dass es zu folgenden negativen Auswirkungen kommt:

  • geringere Gesamtlebensdauer
  • lockere Muttern und „wackelnde“ Laschen
  • verbogene Laschen
  • fehlende Laschen

3mm oder 4mm Bohrhakenlaschen

Du möchtest eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten? Dann solltest du unbedingt auch über die unterschiedlichen Bohrhakenlaschen Bescheid wissen. Denn in der Regel werden Laschen aus 3mm und 4mm dicken Stahlblech angeboten.

Unsere Empfehlungen lauten:

3mm Laschen

Einerseits ideal für Routen mit normaler Frequenz und in denen wenig gestürzt wird. Andererseits aufgrund des geringen Gewichts perfekt für alpine Erschließungen.

4mm Laschen

Einerseits ideal bei Routen mit sehr hoher Frequenz und in denen viel gestürzt wird. Andererseits für alle Anwendungen wo starke Kräfte ansetzen, wie z.B. Slacklines, Flying Fox,….

Galvanische Korrosion

Viele Erschließer sind sich leider nicht dieses chemischen Prinzips bewusst. Ihr wollt bald eine Kletterroute mit Bolts erschließen? Dann nehmt euch denHinweis bitte zu Herzen. Vermeidet unbedingt das Vermischen von Bauteilen aus verzinktem Stahl und Edelstahl!
Beispielsweise verzinkter Bohrhaken und Edelstahl Lasche.

Denn dies führt unweigerlich zu Korrosion!

Alle Details zu diesem Thema gibt es in unserem Beitrag galvanische Korrosion bei Bohrhaken.

Das Bild zeigt mit zwei nebeneinanderliegenden Aufnahmen des selben Bohrhakens ein Beispiel für galvanische Korrosion. Links der verzinkte Bohrhaken mit montierter Edelstahl Lasche, rechts nur der Bohrhaken mit abmontierter Lasche. Die Korrosion am Schaft ist extrem und ganz offensichtlich zu erkennen.
Galvanische Korrosion bei Bohrhaken. Grafik: bolting.eu

Die Bohrhaken Norm

Die EN 959 – UIAA 123 Norm definiert die Spezifikationen für Fixpunkte im Alpinsport. Sie ist vor allem für Klettergartenhalter relevant. D.h. Körperschaften die „offizielle“ Klettergärten betreiben.

Die wichtigsten Punkte (vereinfacht) sind:

  • alle Fixpunkte aus korrosionsbeständigem Edelstahl
  • 15kN axiale und 20kN radiale Bruchlast für Untergrund / Bauteil
  • Bohrlochtiefe: unabhängig davon muss ein Fixpunkt halten
  • Verankerungstiefe: 5 x den Bohrdurchmesser bei Bolts
  • Ösenform und -stärke bei den Laschen: mind. 3mm und 0,2mm Kantenradien, sowie Aufnahme von 2 Verbindungsmitteln

Alle Details zu diesem Thema findest Du in unserem Beitrag „EN 959 – UIAA 123 Bohrhaken Norm„.

Kletterroute mit Bohrhaken einrichten – die Durchmesser

Überraschender Weise lautet eine häufig gestellte Frage unserer Kunden: Welchen Expansionshaken Durchmesser soll ich kaufen?

Deshalb wollen wir im Folgenden diese Frage beantworten.

Standard 10mm und A4 Stahl

Der derzeitige Standard für Kletterrouten sind ganz klar 10mm Expansionshaken aus A4 Stahl. Wer eine Kletterroute mit Bolts erschließen möchte, ist hier bestens aufgehoben! Denn sie besitzen einerseits die nötigen Bruchlastwerte. Und andererseits auch die passende Korrosionsklasse für entsprechende Langlebigkeit

Ihr wollt „privat“ eine Kletterroute mit Bolts erschließen? Ihr habt super festen Fels wie Granit? Dann empfehlen wir euch etwas günstigere „kurze“ Bolts um die 70mm. Klettergartenhalter sollten auf die Standard Länge um die 90mm zurückgreifen.

In festem Fels performt der preiswerte Fischer FBN II in A4 Stahl perfekt. In etwas löchrigerem bzw. poröserem Fels der Fischer FAZ II. Wer eine noch höherer Korrosionsklasse wählen möchte, braucht die Bolts aus Fixe PLX / Duplex Stahl.

Die höchste Stahlgüte haben sogenannte HCR Bohrhaken.

Alle Details zu den unterschiedlichen Güteklassen findet ihr in unserem Beitrag „Stahlqualitäten bei Bohrhaken und Klebehaken„.

Kletterroute mit Bohrhaken einrichten – 12mm?

12mm Expansionshaken in Kletterrouten machen aus unserer fachlichen Sicht keinen Sinn. Denn wie vorher bereits erwähnt. Schon 10mm Bolts erreichen die nötigen Haltekräfte für den Klettersport.

Fachlich gesehen ist der statische Sturz in einen Bohrhaken mit einer Bandschlinge das Worts Case Szenario. Sprich Fallfaktor 2. Von daher kann man sich überlegen, v.a. an den Ständen von Mehrseillängenrouten, 12mm Bolts zu verwenden.

8mm Bohrhaken

Ihr wollt eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten und 8mm Bolts verwenden? Das ist nicht mehr üblich!

Manche Erschließer verwenden jedoch diesen Durchmesser aber in alpinen oder hochalpinen Routen. Die Beweggründe sind ganz leicht erklärt. Erstens das geringe Gewicht von Bolt und Lasche. Zweitens die geringer Akku Energie für das Bohrloch. Und drittens die Kosten.

Verzinkte Bohrhaken bzw. Laschen empfehlen wir übrigens nur für temporäre Fixpunkte.

Kletterroute mit Bohrhaken erschließen – die Schritte

Im Folgenden erklären wir nun alle Schritte in ihrer zeitlichen Abfolge. Wir haben das etwas vereinfacht. Somit ist der Artikel übersichtlicher. Wenn du detaillierte Infos haben möchtest, dann lies Dir unseren Leitartikel „Kletterroute einbohren“ durch.

Kletterroute mit Bohrhaken einrichten

  1. Umlenker einrichten


    Versucht als erstes immer den Umlenker einzurichten.

    – schalte den Umlenker-Kettenstand in Serie: Die Bohrhaken müssen dabei übereinander liegen. Der Abstand muss zudem mind. 3x Bohrtiefe des Bohrhaken entsprechen (Ausrisskegel!).
    – Kette ohne Spannung: Die Kette des Umlenkers sollte leicht durchhängen.
    – Umlenkkarabiner: Dieser sollte am unteren Fixpunkt im rechten Winkel abstehen. Verwende ggf. ein Rapid Glied um das zu erreichen. Die perfekte Position des Umlenkkarabiners ist frei in der Luft hängend.
    – Abscheuern des Kletterseils: Vermeide unter allen Umständen das Abscheuern des Seil beim Umlenker. Wähle eine entsprechend smarte Position um Seilabrieb an einer Kante oder Schuppe in Standnähe zu vermeiden!

    Nach Installation des Umlenkers könnt ihr die Route putzen und ausbouldern.

  2. Putzen und ausbouldern


    Nehmt Euch genügend Zeit, wenn ihr eine Kletterroute mit Bolts erschließen wollt.

    Dazu gehört einerseits das ordentliche Putzen. Hier findet ihr die passenden Drahtbürsten und Handbesen.

    Und andererseits das Ausbouldern der Route. Dabei wird die ideale Linienführung klar. Sie folgt einfach dem Weg des geringsten Widerstandes. D.h. der leichtesten Linie.

    Das Bild zeigt einen Kletterer beim Putzen einer Route. Er ist in einer grauen Felswand, im Hintergrund links ein See und ein paar Bäume.

  3. Festlegen Klipp Positionen


    Findet beim Ausbouldern die besten Klipp Postionen. D.h. stabile Positionen, in denen die Expressschlingen geklippt werden sollen. Achtet dabei auf eine sichere und regelmäßige Hakenabstände.

    Ordentlich eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten bedeutet:

    – Hakendichte dem Schwierigkeitsgrad anpassen: Leichte Routen haben in der Regel eine höhere Hakendichte. Schwere Routen brauchen hingegen weniger Fixpunkte.

    – Hohe Hakendichte am Einstieg: In den ersten 5-7 Metern stecken ganz bewusst mehr Haken. Dadurch sollen Bodenstürze vermieden werden.

    – Absätze und Bänder: Hier gilt die selbe Regel wie bei den Einstiegen. Für erhöhte Hakendichte sorgen um ein „Aufschlagen“ im Falle eines Sturzes zu verhindern.

    Aufgrund der Klipp Positionen engt sich die exakte Lage der Sicherungspunkte automatisch ein.

    Das Bild zeigt einen Kletterer im Top Rope in einer Felswand. Er will eine Kletterroute mit Bohrhaken einrichten und probiert daher die besten Klipp Positionen aus. Das Bild veraunschaulicht diesen wichtig Schritt.

  4. Markieren der Haken Positionen


    Wer eine Kletterroute mit Bolts erschließen will, muss hier ganz sauber arbeiten. Deshalb empfehlen wir den „5 Punkte Check“.

    – 1. Ellbogen Check: Überprüfe mit dem Ellbogen ob auch eine kleine Person den Haken einhängen kann.

    – 2. Expressschlingen Check: Überprüfe ob der felsseitige oder seilseitige Karabiner eine Querbelastung aufweist. Lege hierzu sowohl eine kurze als auch lange Express auf den Fels auf um das zu klären.

    – 3. Griff und Tritt Check: Verbaue ich mir durch die geklippte Expressschlinge einen Griff oder Tritt? Du solltest das unbedingt vermeiden!

    – 4. Seilverlauf Check: Der Haken sollte auf einer geraden Linie mit den anderen Haken sein. Ein gleichmäßiger Bogen im Seilverlauf ist auch noch o.k.. Beim Thema „Perfekt eine Route mit Bolts einrichten“ gilt: der Seilverlauf muss einfach passen!

    – 5. Hammer Test: Klopfe mit dem Felshammer die Stelle ab wo der Haken hin soll. Es darf kein „hohles“ Geräusch erklingen. Ggf. muss man eine Verlängerung vom nächsten festen Felsuntergrund anbringen. So kann man dennoch an der gewünschten Stelle klippen!

    Die festgelegte Position des Bohrhakens kannst du mit einem Chalk-Punkt markieren.

    Das Bild zeigt einen Kletterer beim Setzen eines Bohrhakens. Er befindet sich in Abseilhaltung in der Wand und bohrt mit der linken HAnd im Fels. Rechts im Hintergrund grüne Bäume.

  5. Eigentliche Kletterrouten mit Bohrhaken einrichten – Haken setzen


    Markiere die Bohrtiefe am Bohrer unbedingt zuerst mit einem Klettertape. Der Durchmesser muss der selbe wie beim Expansionshaken sein.

    Der Bolt muss zur Gänze versenkt werden können! Folglich muss die Bohrtiefe etwas länger sein als der verwendete Haken.

    Bohre die entsprechend markierten Löcher. Reinige das Bohrloch mit einem Ausbläser bzw. einer Lochbürste. Dann schlage denBohrhaken ein und drehe ihn fest.

    Beachte dabei folgende Details:

    – richtigen Drehmoment
    – Gewindeüberstand min. 3mm und max. 6mm
    – flach am Fels aufliegende Lasche

    Das Bild zeigt einen Kletterer beim Setzen eines Bohrhakens. Er hängt in einer Felsplatte und bohrt im Bildvordergrund mit einem Akku Bohrhammer in den Fels.

  6. Abschlussarbeiten


    Ist die Route für das Erste einmal fertig, bleibt meist noch Folgendes zu tun:

    – nochmals putzen und ggf. Wandfuß herrichten
    – Probeklettern um zu sehen ob alles passt
    – lockere Bohrhakenlaschen nochmals mit Gefühl festschrauben
    – sollten Haken Positionen nicht gelungen sein: ggf. Schraubglieder-Rapidglieder mit Verlängerungen bei den Haken anbringen bzw. Haken umbohren
    – Bewertungsvorschlag abgeben
    – der Route einen Namen geben
    – ggf. ortsüblich markieren

    Das Bild zeigt eine BEschriftung einer Kletterroute mit dem Namen "Megalodon". In einem blauen Kreis steht der Name, umgeben von roten Haifischzähnen um den Namen zu unterstreichen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen sind in den Ländern des Alpenraumes recht unterschiedlich. Sie hier anzuführen würde den Rahmen des Beitrages bei weitem sprengen.

Für Österreich gibt das Handbuch Klettergarten des Landes Tirol einen sehr guten Überblick zur gesamten Thematik.

Kletterroute mit Bohrhaken einbohren – Praxis Tipps

Im Folgenden bieten wir Euch von bolting.eu einige praktische Praxis Tipps. Sie sollen euch dabei helfen typische Fehler zu vermeiden bzw. das Erschließer Dasein leichter zu machen 🙂

Haulbag

Ihr wollt Mehrseillängenrouten einbohren? Dann raten wir euch zu einem kleinen Haulbag.

Mit diesem könnt ihr einerseits alle Einbohrmaterialien sowohl transportieren als auch am Zustieg tragen. Und zum anderen auch in die Wand mitnehmen.

Einfach mit Schraubkarabiner in die Sicherungsschlaufe hängen. Somit baumelt er beim Abseilen bequem zwischen den Beinen!

Werkzeuge anbinden!

Murphy´s law. Alles was runter fallen kann, wird dir früher oder später auch runter fallen!

Deshalb solltest du alle wichtigen Werkzeuge anbinden. Es eignen sich Reepschnüre oder diverse Leinen und Leashes.

Reserve Material

Nehmt in eurem Einbohr Haulbag immer genügend Reserve Material mit!

Sowohl Bohrer, als auch Akkus und einen zweiten Schraubenschlüssel. So müsst ihr nicht wieder auf den Boden zurück wenn ein Bohrer kaputt wird, ein Akku ausfällt oder Euch Material hinunter fällt!

Materialbeutel

Wir selber verwenden für Einseillängenrouten bzw. Einbohren im Klettergarten die praktischen Material Bags oder Werkzeugbeutel.

Dort kommen die Haken, Laschen, Kleber bzw. Auspresspistolen sowie Ersatzmaterialien hinein.

Einbohr Checkliste

Im Folgenden bieten wir euch eine Einbohr Checkliste als pdf Download. Dort ist alles aufgelistet was ihr mit in der Wand haben solltet. Somit könnt ihr nichts vergessen!