Bohrhaken

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Das Bild zeigt vier verschiedene Größen von Bohrhaken. Sie stehen in einem Rechteck alle nebeneinander, mit der Mutter und dem Gewinde nach oben, der Konus ist unten. Die Darstellung veranschaulicht die vielen verschiedenen Größen ganz wunderbar.
Bei bolting.eu findet man alle für den Alpinismus bzw. die Speleologie relevanten Bohrhaken Dimensionen.

Bohrhaken – auch Schwerlastdübel genannt – sind ein essentieller Bestandteil beim Einrichten von Kletterrouten.

Denn erstens fixieren sie die Bohrhakenlasche am Fels.

Zweitens tragen sie vereinfacht dargestellt den Großteil der Kräfte bei einem Sturz.

Und drittens übertragen die „Bolts“ als sogenanntes Reibungssystem die Belastungen auf den Felsuntergrund.

Wegen ihrer Installationsweise werden sie manchmal auch als „Schlaganker“ bezeichnet.

Bestandteile Bohrhaken

Im Folgenden findet ihr eine Beschreibung der Bestandteile eines Schwerlastdübels. Die Begriffserklärungen sind sehr wichtig. Denn sie garantieren, dass wir immer von den selben Bestandteilen der Schlagdübel sprechen.

Das Bild beschreibt die Bestandteile eines Bohrhaken. Rund um den Bohrhaken sind die einzelnen Bauteile wie Mutter, Beilagscheibe, Gewinde, Expansionsglieder und Konus beschrieben.

Mutter

Die Mutter sorgt für die Kraftübertragung beim Anziehen. Für 8mm Bohrhaken wird eine M8 Mutter verwendet. Ein 10mm Bolt braucht eine M10 Mutter, usw…

Folglich muss man bei der Installation die richtigen Schraubenschlüssel verwenden. Wegen der historischen Entwicklung von Werkzeugbezeichnungen gilt zu beachten. Eine M8 Mutter benötigt einen 13-er Schlüssel. Die M10 Mutter einen 17-er Schlüssel. Und schließlich die M12 Mutter einen 19-er Schlüssel.

Beilagscheibe

Die Beilagscheibe erfüllt bei einem Bohrhaken gleich mehrere Funktionen.

Erstens sorgt sie für eine Verteilung des Anpressdrucks auf die gesamte Mutter.

Zweitens sorgt sie für eine plane Auflagefläche am Untergrund.

Drittens ist sie auch ein (Reibungs)Puffer zwischen den Bauteilen. Infolgedessen hilft sie beispielsweise eine verzinkte Oberfläche nicht zu beschädigen. D.h. die Mutter kann z.B. nicht direkt auf der Bohrhakenlasche „reiben“. Somit bleibt die Oberfläche unverletzt. Dies gilt zum einen für verzinkte Bauteile. Und zum anderen für Edelstahl Produkte mit ihrer schützenden „Passivierungsschichte“.

Bohrhaken Gewinde

Das Gewinde ist erforderlich um die Mutter am Schlagdübel fixieren zu können. Zum einen ist die Länge des Gewindes von der Gesamtlänge des Bolts abhängig. Zum anderen von der gewünschten Verankerungstiefe. Je größer die Verankerungstiefe desto kleiner im Verhältnis das Gewinde.

Ein Gewinde sollte maximal 1,5 x den Durchmesser aus dem Untergrund hervorschauen. Folglich sind dies bei einem 10mm Bohrhaken genau 15mm. Ist das gewünschte Bauteil montiert, gelten folgende Faustregeln. Maximaler Überstand = 6mm. Minimaler Überstand = 3mm.

Ist der Überstand deutlich mehr als 6mm? Dann deutet dies auf eine zu geringe Verankerungstiefe hin. Überdies besteht dann auch ein großes Verletzungsrisiko durch die scharfen Gewindeköpfe.

Ist der Überstand weniger als 3mm? Dann kann es zu einem Bruch des Gewindes bzw. Verschieben des Gewindes kommen. Ev. lässt sich dann die Mutter nicht mehr lösen.

Das Bild zeigt einen Bohrhaken mit zu langem Gewinde Ausstand. Man sieht eine Bohrhakenlasche mit Rapidglied, aus welcher ein viel zu langes Gewindestück heraussteht. Man erkennt sofort den Installationsfehler.
Schlecht gesetzter Bohrhaken mit viel zu viel „Ausstand“. Folglich hat dieser Bolt eine zu geringe Verankerungstiefe und ist zudem wegen der scharfen Kanten eine Gefahr. Foto: bolting.eu

Expansionsglieder

Die Expansionsglieder sorgen gemeinsam mit dem Konus für den sogenannten Reibungsschluss. D.h. hier wird die Kraft des Andrehens in seitlichen Druck umgewandelt. Wie gut dies funktioniert, hängt hauptsächlich vom Untergrund ab!

Bei der Verwendung in der Bauwirtschaft ist der entscheidende Faktor die Betonqualität. Zum einen gibt es Zulassungen für Bohrhaken in ungerissenem Vollbeton. Zum anderen aber auch für gerissenen Vollbeton. Näher Infos findest du unten in diesem Beitrag.

Nun aber zu den Anwendungen für Alpinsportarten wie dem Klettern. Hier ist die Gesteinsart entscheidend. Zum einen können Gneis und Granit, sowie harter Kalk mit ungerissenem Beton verglichen werden. Zum anderen konstituieren leicht poröser Kalk, Tuff oder festes Konglomerat gerissenen Beton.

Sehr weiche Gesteinsarten wie Sandstein oder Mergel sind für Schwerlastdübel nicht geeignet. Hier müssen Klebehaken verwendet werden!

Konus

Der kegelförmige Konus sorgt gemeinsam mit den Expansionsgliedern für den Reibungsschluss des Bohrhaken. Denn bei einem festem Untergrund schiebt sich der Konus über die Expansionsglieder. Folglich wird durch diesen Prozess die Energie des Anziehens in seitlichen Druck umgewandelt. Diese Reibung sorgt für den Halt des Schlagdübels.

Daher gibt es für jeden Bolt eine ideale Kraft für das Anziehen. Den sogenannten Drehmoment. Bei der Installation eines Bolts sollte man den passenden Wert immer wissen. Somit kann man ein „Überdrehen“ verhindern. Denn wenn ein Schwerlastdübel zu stark angezogen wird, kann er brechen!

Als Faustregel gilt: Ist das deutliche „Klack-Klack“ Geräusch des „Aufbrechen“ der Expansionsglieder zu hören, passt in etwa der Drehmoment.

Weitere Details zum Drehmoment findest du weiter unten im Beitrag!

Das Bild zeigt einen Screenshot zur Anwendung bzw. den Zulassungen des Fischer FBN II 10/10 Bohrhaken. Es sind technische Angaben sowie die Zulassungen und Anwendungen textlich erklärt.
Screenshot von der fischer.at Website. Anwendungen und Zulassungen für den Fischer FBN II 10/10 A4 Stahl;

Bohrhaken Zulassungen

Mehrere Informationsquellen geben Auskunft über die Zulassung eines Schlagdübels.

Hersteller Website

Hier sollte bei jedem Hersteller eines oder alle der folgenden Dokumente zu finden sein:

  • ETA Zulassung

European Technical Assessment. D.h. die Zulassung durch ein zertifiziertes Prüf Institut. Unser Lieferant Fischer beispielsweise prüft beim Deutschen Institut für Bautechnik.

beispielhafter Download: ETA Zulassung des Fischer FBN II 10/10 A4 Stahl

  • DoP Erklärung: Declaration of Performance

„Quasi“ die Bedienungsanleitung des Herstellers für den Schlagdübel. Sie muss alle wichtigen Produktdetails enthalten. Die DoP Erklärung muss ebenfalls von einer Zertifizierungsstelle überprüft werden.
beispielhafter Download: DoP des Fischer FBN II 10/10 A4

  • Datenblatt / Technikblatt

Informationen des Herstellers zum Produkt, meist als pdf Download bereitgestellt.

  • Produktinfos – Hersteller Website

Hier findet man immer auch die Angaben zu den Zulassungen!

Originalverpackung

Ebenfalls gibt die Originalverpackung essentielle Auskunft zu Anwendungen und Zulassungen.

Das Bild zeigt einen Plastikbeutel mit Bohrhakenlaschen sowie eine Original Verpackung Fischer Bohrhaken. Die Bohrhaken sind mit einem rotem Kreis markiert. Es sollen die wichtigen Infos auf dem LAbel der Verpuckung unterstrichen werden. Denn dort sind Zulassungen, Drehmoment, Produktmerkmale etc. angeführt.
Die Originalverpackung gibt ganz wichtige Hinweise zu den Bohrhaken und sollte immer vorliegen! Foto: Bolting.eu

Wichtiger Umkehrschluss!

„Lose“ Bohrhaken ohne Detailinformationen sind eine ganz schlechte Idee! Bei Produkten ohne Informationen zu Hersteller, Type, Stahlqualität und Zulassungen sind Verarbeitungsfehler vorprogrammiert! Ebenso Lücken in der Baudokumentation (rechtliche Risiken) und meist auch galvanische Korrosion.

Drehmoment bei Bohrhaken

Jeder Schwerlastdübel hat eine ideale Kraft mit der er angezogen werden soll. Diese Kraft nennt man den Drehmoment. Diesen Wert findet ihr auf der Originalverpackung sowie in der Bedienungsanleitung. Zudem in der ETA und DoP Erklärung.

Den exakten Drehmoment kann man nur mit einem Drehmomentschlüssel bestimmen.

Drehmomentschlüssel

Mit Hilfe eines sogenannten Drehmomentschlüssels lassen sich die Schlagdübel exakt anziehen!

Das Bild zeigt eine Grafik welche einen Drehmomentschlüssel erklärt. Zu sehen ist das rodukt mit den wichtigsten Bauteilen Kopf, Display und Einstellrad.
Mit einem Drehmomentschlüssel lässt sich die exakte „Anziehkraft“ bei einem Schlaganker einstellen! Foto: Firma Wera

In der Regel gelten für verzinkte bzw. Edelstahl Bolts folgende Werte:

  • 8mm: 15-20 kN
  • 10mm: 20-30kN
  • 12mm: 45-55kN

Die gesamte Erklärung würde hier den Rahmen sprengen. Deshalb findet Ihr alle detaillierten Infos zu diesem Thema in unserem Fachbeitrag „Drehmoment bei Bohrhaken„!

Konsequenzen aus dem Drehmoment

Wer einen Bohrhaken zu fest anzieht verursacht zwei Sachverhalte.

Materialspannung

Erstens setzt er das Bauteil des Schlagdübels unter erhöhter Spannung. Dies ist extrem nachteilhaft! Bei Kletterrouten wurden einerseits bereits Brüche aufgrund eines viel zu hohen Drehmomentes dokumentiert. Andererseits ist in den entsprechenden Umgebungen (Salze, Temperatur, Luftfeuchtigkeit) Spannungsrisskorrosion vorprogrammiert.

Ausbruchkegel

Zweitens überträgt sich die Kraft seitlich auf den Fels bw. Beton. Das ist die sogenannte Sprengwirkung. Hier gibt es ein ganz typisches Ausrissmuster, auch „Ausbruchkegel“ genannt. Dieser Kegel ist 1,5 x die Verankerungstiefe breit. D.h. im Umkehrschluss:

Bohrhaken müssen mindestens 3 x die Verankerungstiefe weit voneinander gesetzt werden! Dies ist beispielsweise bei der Installation von Umlenkern, Abseilstellen sowie Top Rope Punkten essentiell!

Alle Detailinfos hierzu findest du in unserem Fachbeitrag „Was halten Bohrhaken?

Das Bild zeigt eine Abseilstelle an einer Felswand. Zwei Bohrhaken die mit einem Seilstück verbunden sind, sowie einen Karabiner im unteren Haken. Das Bild veranschaulicht durch die zu eng aneinanderliegenden Haken den Ausbruchkegel bei Bohrhaken. Im vorliegenden Beispiel ist der Achsabstand der beiden Bohrhaken um den Faktor 1,25 zu klein.

Stahlqualitäten bei Bohrhaken

Schwerlastdübel gibt es in vielen verschiedenen Stahlqualitäten zu kaufen. Die bekanntesten fünf Güteklassen wollen wir hier kurz vorstellen. Weiters haben wir sowohl die Vorteile als auch die Nachteile angeführt. Zudem geben wir erstens an ob die Stahlqualität kompatibel mit der EN 959 Norm ist. Zweitens ob für Klettergartenhalter verwendbar. Drittens ob die Bolts in Meeresnähe verwendet werden können.

Stahlqualitäten bei Bohrhaken
Stahlqualität Vorteil Nachteil EN Norm 959
kompatibel
für Klettergartenhalter
geeignet
Meeresnähe
verzinkt preiswert geringe Stahlqualität
A2 preiswert Stahlqualität nicht optimal
A4 korrosionsbeständig Preis
Fixe PLX Stahl korrosionsbeständig Preis
HCR Stahl höchste Stahlqualität sehr teuer

Verzinkte Bolts

Verzinkte Schlagdübel sind zwar preiswert. Allerdings haben sie von allen Stahlqualitäten die geringste Lebensdauer. Denn hierbei handelt es sich „nur“ um ferritischen Standard Stahl der galvanisch verzinkt wurde.

Überdies sind sie nicht für offizielle Klettergartenhalter geeignet. Folglich empfehlen wir diese Bolts nur für temporäre Sicherungspunkte.

A2 Stahl Schwerlastanker

Diese Bohrhaken sind für viele „private Erschließer“ eine preiswerte Alternative. Denn es handelt sich hier bereits um eine austenitischen Stahl höherer Qualität. A2 wird bereits als Edelstahl bezeichnet.

Für einen Einsatz im Alpenraum, insbesondere im Urgestein, spricht grundsätzlich nichts dagegen. Nachteile ergeben sich bei der Verwendung im Kalkgestein. Hier kann es zu verkürzten Lebensspannen kommen. Denn diverse Kalkfels Bestandteile (z.B. Magnesium) können zur Bildung von korrosionsfördernden Salzen beitragen.

A2 Stahl gilt gemeinhin nicht mehr als ausreichende Qualität für offizielle Klettergärten!

A4 Stahl Bohrhaken

Sicher DER Standard für Klettergärten im Alpenraum. A4 Stahl wird oft auch mit der amerikanischen Norm AISI 316 bezeichnet. Auch die kohlenstoffarme Variante AISI 316L ist sehr gängig. Dieser chromhaltige Stahl hat eine sehr hohe Lebensdauer aufgrund seiner schützenden Passivierungsschichte.

Fixe PLX Stahl

Schwerlastdübel aus diesem Stahl haben eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit. Zudem sind sie sehr resistent gegenüber Spannungsrisskorrosion sowie Lochfraß. Diese Eigenschaft basiert zum einen auf der kristallinen Struktur dieses sogenannten „Duplex Stahl“.

Folglich kann man den Duplex Stahl auch zum Einbohren in Meeresnähe verwenden. Derzeit ist er die einzige preislich erschwingliche Alternative. Fixe PLX Schlagdübel sind mit € 3,99 in etwa doppelt so teuer wie A4 Bohrhaken!

Du willst mehr über den PLX / Duplex Stahl wissen? Hier findest Du alle Detailinfos zum Fixe PLX / Duplex Stahl!

HCR Stahl

Diese Stahl Güteklasse wird auch als AISI 901L Stahl bezeichnet. Schwerlastdübel aus diesem Material haben eine extreme Korrosionsbeständigkeit. Sie geht einher mit einem extremen Preis um die € 20,- pro Stück!

Folglich hat sich HCR Stahl noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Wenig überraschend aufgrund der hohen Kosten.

Das Bild zeigt einen Klettergarten in Meeresnähe. Er befindet sich in der Kletterdestination Leonidio in Griechenland. Ein Kletterer befindet sich in einer grau-orangen Felswand, im Hintergrund sieht man das Meer.
Für Klettergärten in Meeresnähe eignen sich langfristig nur PLX / Duplex Stahl sowie HCR Stahl. Titan ist kein Stahl, ist aber ebenfalls ein extrem korrosionsbeständiges Material. Foto: bolting.eu

Ihr wollt euch umfassend zum Thema Stahlqualitäten einlesen? Dann empfehlen wir Euch unseren Fachbeitrag „Stahlqualitäten bei Bohrhaken und Klebehaken

Stahlqualität für Klettergartenhalter entscheidend!

Wer in Österreich offiziell einen Klettergarten unterhält wird als „Klettergartenhalter“ bezeichnet. Er übernimmt für die eingerichteten Wege verschiedenste Pflichten. Darunter auch die Sicherstellung der adäquaten Absicherung.

Als gültige „Verkehrsnorm“ gilt dabei die EN 959 – UIAA 123 Norm.

Vereinfacht dargestellt besagt diese folgendes: Alle Sicherungspunkte müssen aus korrosionsbeständigem Edelstahl bestehen. Folglich ist es für Klettergartenhalter essentiell über die Stahlqualitäten bei Bohrhaken Bescheid zu wissen. Denn es müssen die richtigen Schwerlastdübel verwendet werden. Ebenso wie die richtigen Bohrhakenlaschen und Umlenker-Kettenstände.

Das Bild zeigt einen grauen Fels in einem Klettergarten mit auffällig hellen Strichen. Es veranschaulicht den optischen Effekt von verzinkten Bohrhaken bzw. Bohrhakenlaschen. Zudem verdeutlicht es die Verwendung dieser Materialien, welche für offizielle Klettergärten nicht mehr normgerecht sind.
Verzinkte Bohrhaken und Bohrhakenlaschen sind im Kalk durch die markanten weißen Streifen sofort auszumachen. Wir raten von einer Vermischung von verzinkten und Edelstahl Fixpunkten strikt ab, weil für offizielle Klettergärten einfach nicht normgerecht. Foto: bolting.eu

EN Norm 959 / UIAA 123 Kompatibilität

Mit dieser Norm hat sich die Stahlqualität A4 als neue Verkehrsnorm herausgeschält. D.h. ein durchschnittlich verantwortungsvoller Klettergartenhalter verwendet bei den Sicherungspunkten keine schlechtere Stahlqualität als A4. Somit gilt diese Stahl Güteklasse als die passende für Bohrhaken in offiziellen Klettergärten.

Wir empfehlen daher allen Klettergartenhaltern eindringlich. Verwenden sie nur Schwerlastdübel aus A4 oder höheren Qualitäten. Sowohl bei der Klettergarten Errichtung, Klettergarten Sanierung als auch bei der Klettergarten Wartung. Zudem raten wir ausnahmslos zu einer entsprechenden Bau- und Wartungsdokumentation. Somit lassen sich rechtliche Risiken vermeiden.

Mehr rechtliche Infos gibt es dazu im Handbuch Klettergärten des Landes Tirol!

Galvanische Korrosion bei Bohrhaken

Dieses Phänomen tritt auf, wenn Bauteile unterschiedlicher Stahlqualitäten verbaut werden.

Beispielsweise verzinkte Bolts mit Edelstahl Laschen oder Muttern. Vereinfacht gesagt wandern Elektronen vom unedlen zum edlen Metall. Dabei erzeugen sie Korrosion. Je nach Rahmenbedingungen kann dies relativ rasch zur Schwächung des unedlen Bauteils führen. Im Extremfall kommt es zum Bruch.

Das Bild zeigt einen Bohrhaken mit massiver galvanischer Korrosion. Auf einem rostigen Bohrhaken hängt eine Edelstahl Bohrhakenlasche. Das gesamte Bauteil liegt offen auf einer grauen Felsplatte.
Klassisches Beispiel für galvanische Korrosion bei Bohrhaken. Auf einen galvanischen verzinkten 10mm Bolt wurde eine Edelstahl Lasche mit Edelstahl Mutter aufgeschraubt. Foto: bolting.eu

Vermeidung galvanische Korrosion

Dieses weitverbreitete Problem hat viele Ursachen. Wir wollen daher im Folgenden die wichtigsten Punkte beleuchten und für mehr Bewusstsein sorgen.

Unbewusstes Vermischen von Stahlqualitäten

Die wichtigste Regel lautet. Verarbeitet ausschließlich Bauteile der selben Stahlqualität! D.h. A4 Schwerlastdübel nur mit A4 / AISI 316L Laschen. PLX Bolts nur mit PLX Laschen. Usw…
Manche Erschließer sind mit dem Prinzip der galvanischen Korrosion leider nicht vertraut. Deshalb kommt es immer noch zu diesem Rookie Fehler.

Flasches Nachbestücken

Wir kennen es alle. In einer Kletterroute fehlt eine Bohrhakenlasche. Schnell wird die nächste verfügbare Lasche genommen. Ebenso wie eine beliebige Beilagscheibe und Mutter. Alles rasch montiert. Fertig!

Dabei wird aber leider aber wieder außer Acht gelassen. Alle Teile müssen die selbe Stahlqualität haben! Resultat? Erneut galvanische Korrosion!

Flasche Lagerung

Aus unserer jahrzehntelangen Erfahrung heraus ein Praxis Tipp. Lagert eure Schlagdübel immer sortenrein. D.h. 1 Stahlqualität in 1 Kiste. Ggf. könnt ihr diese auch entsprechend markieren. Wenn ihr euch bei einem Bauteil unsicher seid woraus es besteht? Immer wegwerfen!

Ihr wollt mehr zu diesem wichtigen Thema erfahren? Dann lest euch unseren Fachbeitrag „Galvanische Korrosion bei Bohrhaken“ durch!

Bohrhaken Anbringung

Das folgende Video zeigt die korrekte Anbringung eines Fixpunktes in einer Kletterroute. Die Verwendung eines Drehmoment – Schlüssels ist in der Praxis leider nicht üblich. Achtet einfach darauf die Mutter des Bolts nicht zu fest anzuziehen. Einfach auf das deutliche „Klick-Klick“ Geräusch der Expansionsglieder achten!

Die Werte für die Montage betragen zum Beispiel beim Fischer FBN II 10/10:

  • 30Nm für verzinkten Stahl
  • 20Nm für A4 Stahl

Folglich darf man vor allem die A4 Stahl Bohrhaken nicht „überdrehen“! Vermeidet diesen klassischen Rookie Fehler bei der Installation.

Weiterführende Installations-Infos

Ihr sucht eine genaue Beschreibung des Einbohrens einer Kletterroute? Das würde hier den Rahmen sprengen, deshalb gibt es folgende Links. Dort findet ihr detaillierte Anleitungen bzw. Piktogramme!

8mm, 10mm oder 12mm Bohrhaken?

Einer der am häufigsten gestellten Fragen an uns lautet: Soll ich einen 8mm, 10mm oder 12mm Bolt für Kletterrouten verwenden?

Daher wollen wir diese Frage hier praxisgerecht beantworten.

8mm Bohrhaken

Obwohl sie bereits ordentliche Bruchlasten aushalten, sind sie für offizielle Klettergärten nicht geeignet. Die Norm sieht mindestens 10mm Schwerlastdübel für diese „offiziellen“ Wege vor.

Nichtsdestotrotz werden 8mm Bolts immer noch gerne im alpinen Gelände verwendet. Dies ist einerseits dem geringen Gewicht der Schlagdübel und Laschen geschuldet. Und andererseits der geringen Akku Energie die notwendig ist um die Löcher zu bohren. Wer eine 300-400m lange Route im alpinen Gelände einrichtet weiß die Halbierung seines Gewichtes zu schätzen!

8mm Bohrhaken in der Speleologie

Höhlenforscher zählen zu den häufigsten Käufern von 8mm Bolts in unserem Shop. Folglich sind sie in der Speleologie extrem verbreitet und beliebt. Und dies aus den selben Gründen wie oben bereits erwähnt. Erstens dem geringen Gewicht. Zweitens der Geringen Akku Energie für das Bohrloch.

Überdies sind die verhältnismäßig kleinen Belastungen (keine Stürze!) beim Caving ein weiteres Argument für die wirtschaftliche 8mm Variante.

8mm für Slacklines?

Aufgrund der teilweise sehr hohen Kräfte raten wir strikt davon ab. Vor allem vorgespannte Lines ohne Durchhang erfordern sehr starke, redundante Absicherung. 8mm Schlaganker sind dafür definitiv nicht geeignet!

10mm Bohrhaken

Bereits 10mm Schwerlastdübel erreichen enorme Bruchlasten. Diese liegen jenseits der 20kN. D.h. diese Kräfte können bei Stürzen gar nicht erreicht werden! (Anm.: korrekte Verarbeitung vorausgesetzt!)

Folglich kommt es meist nicht auf den Durchmesser der Schlagdübel an. Vielmehr ist die Qualität des Felsuntergrundes entscheidend.

D.h.: seitens der beim Klettern auftretenden Kräfte sind 10mm Bolts völlig ausreichend! (Anm.: mit genügend Verankerungstiefe)

Das wird auch durch die entsprechende EN Norm 959 deutlich. Denn diese gibt folgende Bruchlasten für das Material UND (!) für den Untergrund vor:

  • 15 kN in axialer Richtung
  • 25  kN  in radialer Richtung (UIAA 20 kN in axialer Richtung)

Achtet folglich auf entsprechend festen und kompakten Fels. Dies geschieht durch systematisches „Abklopfen“ des Felsuntergrundes. Fester Fels erzeugt einen hohen, „festen“ Ton. Hohler Fels einen tiefen, „dumpfen“ Ton.

In hohlem Fels wird die geforderte Festigkeit oft nicht erreicht. Der Fels bricht ganz einfach wenn er zu schlecht ist (siehe „Ausbruchkegel“ oben!)

12mm Bohrhaken

Wir empfehlen 12mm Schwerlastdübel für hohe statische Lasten. Beispielsweise Slacklines und Flying Fox sowie Übungsstände für Bergrettungen. Hier machen 12mm Bolts mit entsprechenden Verankerungstiefen absolut Sinn. Die Längen sind der Beschaffenheit des Felsuntergrunds anzupassen.

Überdies macht diese Dimension unserer Meinung nach bei der Höhlenrettung Sinn. Hier treten in vielen Varianten hohe statische Belastungen auf. Beispielsweise bei horizontalen Seilbahnen oder wenn mehrere Personen an einem Fixpunkt hängen.

as Bild zeigt den Größenvergleich von 8mm, 10mm und 12mm Bohrhaken. Sie stehen aufrecht im Bild und sind jeweils mit dem Durchmesser unter dem Haken beschriftet. Man erkennt sofort die unterschiedlichen Dimensionen.
Die Dimensionsunterschiede der Standard Bohrhaken Größen machen die unterschiedlichen Einsatzbereiche deutlich. Grafik: bolting.eu

Praxis Tipps

Im Folgenden geben wir Euch noch einige coole Praxis tipps zum Thema Bohrhaken.

Überbohren

Die Löcher beim Setzen Eurer Bohrhaken sollten mindestens gleich lang sein wie die Bolts. Wir empfehlen sogar 1 cm tiefer zu bohren. So können die Haken ggf. einfach eingeschlagen werden und müssen nicht mühsam abgeflext werden!

Materialbeutel verwenden

Verwendet beim Einbohren einen Materialbeutel wie das Beal Tool Bucket. Fertig montierte Schwerlastdübel inkl. Lasche auf einem Karabiner sind eine schlechte Idee. Sie drehen sich ganz langsam beim Arbeiten in der Wand und die Bolts fallen irgendwann einfach aus den Laschen!

Richtige Bohrer verwenden

Wir empfehlen SDS Bohrer mit PGM Prüfmarke für Euren Akku-Bohrhammer. Somit ist das „Schneiden Eckmaß“ garantiert. D.h. runde Löcher in welche die Bolts perfekt eingeschlagen werden können.