Klettern in der Ehnbachklamm
Die Ehnbachklamm gehört zum Klettern in Innsbruck wie die Butter zu den Tiroler Speckknödeln. Sie sind untrennbar miteinander verbunden.
Obwohl zugegeben! Nicht weil es in der Klamm so tolle Massive und viele schweren Routen gibt. Sondern weil es ein Ort ist, wo extrem viele Kinder, Anfänger und Genusskletterer unterwegs sind.
Hier steht die Performance im Hintergrund. Aber das gemütliche Kraxeln, das Chillen am Bach und Abtauchen in die Natur im Vordergrund. Zudem bietet dieses Massiv ideale Rahmenbedingungen für einen Familienausflug im oberen Bereich des Gebietes.
Am schönsten ist es unserer Meinung nach an warmen Tagen der Übergangs Jahreszeiten. Im Mai und September. Dann kann man hier wunderbar „runde“ Klettertage erleben.
Lage, Zufahrt und Parken
Wer zum Klettern in die Ehnbachklamm will, muss nach Zirl fahren. Dieser Ort ist ca. 15 Minuten von unserem Klettershop in Innsbruck via der A12 Inntalautobahn entfernt. Bei „Zirl Ost“ biegt man auf die B177 Richtung Seefeld – Garmisch ab. Das ist in diesem Bereich quasi eine Schnellstraße. Nach etwa 1km nimmt man dann die Ausfahrt beim Roten Kreuz.
Wer auf der B171 durch den Ort Zirl selbst fährt gegenüber von „Tyrolis Music“ den Geistbühelweg hoch. In wenigen hundert Metern ist man dann beim kostenpflichtigen Parkplatz neben dem Roten Kreuz.
Zugang zu den Sektoren
Die Klettersektoren der Ehnbachklamm erreicht man vom Parkplatz aus über den „Geistbühelweg“. Einfach die Straße Richtung Westen spazieren, bis man zu einer Unterführung kommt.
Bei der Unterführung wechselt man dann auf die andere Seite des Baches. Dieser kommt aus der Klamm heraus. Somit kann man den Weiterweg nicht versäumen.
Die Sektoren der „Vorderen Klamm“ befinden sich bereits kurz nach den steilen Stiegen.
Die Sektoren der „Hinteren Klamm“ befinden sich ca. 20 Minuten bergauf. Man wandert die schöne Schlucht entlang. Der Wanderweg ist leicht und teilweise versichert. Man sollte aber griffige Schuhe mit dabei haben.
Die Sektoren des Klettergebietes Ehnbachklamm
Die Sektoren dieses Gebietes sind sehr vielseitig.
Zum einen sind alle Ausrichtungen dabei. Schattige Ostwände und Westwände, sowie sonnige Südtürme. Zum anderen haben sie recht unterschiedliche Charaktere. Denn von der senkrechten 100m Wand, über flache 30m Platten ist bis zum 20m überhängenden Turm alles dabei.
Im Folgenden eine genauere Beschreibung.
Sektoren der „Vorderen Klamm“
Dieser Schlucht Abschnitt beherbergt drei Hauptsektoren.
Beim Aufstieg auf der linken Seite die ca. 100m hohe Jungmannschaftswand. Sie hat ein ein Dutzend Routen, von denen die Hälfte stark begangene Mehrseillängen im Bereich 6b-7b sind. Sie ist schon recht abgespeckt. Deshalb sollte man auf dieser Südwand den Sommer eher meiden.
Genau gegenüber zieht eine weitere Wandflucht gegen Osten. Im unteren Bereich ist sie bis zu 25m hoch und trägt den Namen „Zeckenwandl“. Diese schattige Ostwand bietet gut 30 Routen von 5b bis 7a. Folglich ist sie im Sommer ein beliebtes Ziel für alle, die schnell mal noch ein paar „kühle“ Längen in der Ehnbachklamm machen wollen.
Im oberen Bereich wird die Wand deutlich höher. Dieser Abschnitt wird aufgrund der Farbe „Schwarze Riepe“ genannt. Hier hat die Gebirgsfaltung eine Gesteinsschichte von ihrer horizontalen Lage in eine vertikale Position befördert. Das gibt dieser Wand – in Kombination mit verschiedenen Gesteinsarten – eine optisch sehr schöne „Maserung“.
Klettertechnisch sind hier drei Mehrseillängen von 6c-7b erwähnenswert.
Abschließend gibt es im vorderen Schluchtbereich noch ein paar kleine Wände. Sie fristen aber ein Schattendasein und sind daher nicht sehr lohnend.
Sektoren der „Hinteren Klamm“
Wer ca. 20 Minuten den Wanderweg durch die Schlucht nach oben wandert, kommt zu einer großen Staumauer. Dahinter hat sich das Becken mit Karwendel Sedimenten gefüllt und eine große Schotterfläche gebildet.
Hier mäandert der ruhig fließende Bach durch. Somit bietet dieser Abschnitt der Ehnbachklamm ein absolut familienfreundliches Kletterambiente. Keinerlei Steinschlag, Absturzgefahr oder Verkehr.
Dafür Steine, Sand und Wasser für ungehemmten Spiele Spass bis zum Abwinken. Und das Beste: die Sektoren befinden sich direkt neben dieser riesigen Schotterfläche. Somit hat man immer alle Kinder im Blick.
Die West bzw. Ostwände befinden sich zu beiden Seiten des Baches. D.h. man hat je nach Tageszeit im Grunde immer eine schattige Seite.
Wer dem Fluß bergauf folgt, sieht links (westlich) gleich die beiden Sektoren „Äußere Platten“ und den „Gotenturm“. Die Platten bieten ideales Anfänger- und Kindergelände. Denn hier gibt es sieben gutgriffige Lines, die technisch nicht zu schwierig sind.
Der danebenliegende Gotenturm ist da deutlich steiler. Folglich ist die Kletterei auch deutlich anstrengender und Anspruchsvoller. Ohne entsprechende Oberarm Power ist hier in den 11 Routen bzw. Graden von 6b bis 7a nicht viel zu holen.
Die gegenüberliegende (ostseitig) „Buchenwand“ bietet im Gegensatz dazu eine deutlich entspanntere Kletterei. Denn zum einen gibt es hier immer wieder gute Löcher. Und zum anderen ist das Gelände nicht so steil. Weil die Wand zudem lange im Schatten liegt, ist sie sehr beliebt. Dementsprechend abgespeckt sind leider viele der Klassiker im 5. Franzosengrad.
Aber wie bereits erwähnt. Das reine Felsklettern tritt in diesem Bereich der Ehnbachklamm eher in den Hintergrund. Denn der wunderbare Platz lädt viel zu sehr zum Chillen, Spielen und Grillen ein. Somit steht das freudvolle, gemeinsame Klettererlebnis hier deutlich im Vordergrund.
Weitere Kletterinfos Ehnbachklamm
Ausrüstung
Dieses Gebiet ist ein typisches Sportkletterziel. D.h. man findet mit einer Standard Kletterausrüstung das Auslangen.
- 70m Kletterseil
- 12-14 Expresschlingen
- Klettergurt
- Kletterhelm
- in den Übergangs Jahreszeiten auch warme Bekleidung
Wir freuen uns natürlich, wenn ihr bei Bedarf in unserem Klettershop in Innsbruck vorbei schaut. Wir sind gerade einmal 15 Minuten vom Klettergebiet entfernt.
Ihr könnt im Shop einkaufen und 24 / 7 im Online Shop. Als besonderes Service bieten wir eine Abholbox. Hier kann man jederzeit seine Bestellung abholen.
Die beste Jahreszeit
Sehr gut sind die Übergangs Jahreszeiten. In den Monaten April und Mai, bzw. September und Oktober kann man den ganzen Tag über gut in allen Sektoren klettern.
Im Sommer bieten sich vor allem die schattigen Klettersektoren der Ehnbachklamm an. Im vorderen Bereich der Schlucht die „Zeckenwand“ und die „Schwarze Riepe“ am Vormittag. Im hinteren Bereich das „Buchenwandl“ am Vormittag und die „Äußere Platten“ bzw. der „Gotenturm“ am Nachmittag.
Absicherung
Die Absicherung ist durchwegs sehr gut. Die Mehrseillängenrouten sind in der Regel mit Bohrhaken gesichert. Die kürzeren Sportkletterrouten in der vorderen Klamm auch. Die Klettersektoren in der „Hinteren Klamm“ sind mit Klebehaken saniert.
Fast alle Routen haben Kettenstände Umlenker mit Stahlkarabiner.
Anfahrt mit dem Fahrrad
Vom Parkplatz beim Roten Kreuz aus kann man den Forstweg hinauf zur Magdeburger Hütte mit einem Mountainbike radeln. Der Weg ist aber abschnittsweise sehr steil. Hier empfiehlt sich ganz klar ein E-Bike.
Nach ca. 3 km, an der ersten Rechtskehre, biegt nach links ein Weg ab. Er ist mit einem Hinweisschild „Ehnbachklamm“ gut markiert. Hier geht es ca. 200m und 50 Höhenmeter hinunter zur Staumauer bzw. den Klettersektoren.
Nahegelegene Klettergebiete
Wenige Autominuten vom Parkplatz entfernt liegt die Martinswand. Hier befinden sich gleich einige lohnende Klettergärten.
Wie z.B. die „Mull“, das „Dschungelbuch“, die „Gallerie“, „Sandburg“ oder der „Supermarkt“.
Sollte es in der Ehnbachklamm zu kalt oder feucht sein, findet man an der nach Süden ausgerichteten Martinswand lohnende Alternativen.
Warnhinweis zum Feuer machen
Beachtet. In Österreich gibt es immer wieder behördliche Feuer Verbote. Diese werden ausgesprochen, wenn es anhaltend warm und trocken ist. Selbstverständlich gelten diese Gebote auch für den hinteren Bereich der Ehnbachklamm. Selbst wenn man direkt neben dem Bach auch nur ein kleines Feuer anzündet. Haltet euch unbedingt an ein mögliches Verbot.