EN 568 – UIAA 151 Eisschrauben Norm

Wir alle verlassen uns beim Eisklettern absolut auf sichere Eisschrauben. Dank des hohen Standards der vielen Qualitätsprodukte am Markt brauchen wir uns zum Glück keine Sorgen über die Bruchlasten der Ausrüstung machen. Denn alle Produkte müssen die EN 568 – UIAA 151 Eisschrauben Norm erfüllen.

Aber wie werden Eisschrauben eigentlich geprüft? Was verbergen sich für Normwerte beim Prüfverfahren dieses Ausrüstungsgegenstandes.

Wie bei unseren Vorstellung anderer Normen, wie z.B. die EN 893 Norm für Steigeisen, beleuchten wir auch hier genau den Prüfprozess.

Damit wir uns beim Eisklettern auf die Ausrüstung verlassen können, werden alle Produkte entsprechend geprüft. Bild: Blue Ice

Testanordnung

Die Testanordnung für die EN 568 – UIAA 151 Eisschrauben Norm sieht wie folgt aus.

Die zu testenden Produkte werden in einem speziellen Verfahren direkt im Eis eingefroren. D.h. sie werden NICHT eingedreht.

Damit möchte man zum einen standardisierte Bedingungen schaffen. Oder besser formuliert. Man möchte Unterschiede im Setzwinkel, Größe des Lochs an der Eisoberfläche, etc. vermeiden.

Und zum anderen schafft man so immer die gleiche Qualität beim Eis selbst. Bei der Testausführung selbst wird „realitätsnahes“ Eis verwendet. D.h. eine Art künstliches Gletschereis mit bewusst mehr Lufteinschluss als reines Wassereis.

Durch diese „nicht idealen Eisbedingungen“ ist man bei den Mindestwerten somit ganz auf der sicheren Seite.

Die folgenden Tests werden dann immer bei exakt -18° C durchgeführt.

Radialer Belastungstest

Zuerst werden die Schrauben nach „unten“ getestet, also „radial“. Hierfür wird ein Hubzug angebracht, welcher die Öse parallel zur Eisoberfläche belastet.

Hierbei verlangt die EN Norm 568 einen Mindestwert von 10 kN = 1.000 kg. Die UIAA Norm ist wesentlich strenger, denn sie setzt 15 kN = 1.500 kg voraus. Das entspricht den maximal auftretenden Kräften bei einem Sturzfaktor 2 Sturz unter den ungünstigsten Bedingungen.

Hierzu muss eines gleich vorweg genommen werden. Das schwächste Glied in der Sicherungskette beim Eisklettern ist nicht etwas das Kletterseil, der Klettergurt oder die Bandschlingen. Es ist das Eis!

Wie Untersuchungen der DAV Sicherheitsforschung 2005 beim Eisklettern im Maltatal ergaben, versagt in der Regel immer das Eis vor dem Material!

Das Bild zeigt eine Grafik zur Testvorrichtung bei der EN 568 UIAA 151 Prüfung. Eine Eisschraube in einem Eisblock die radial belastet wird.
Der radiale Belastungstest. Grafik: bergundsteigen 3 / 2005

UIAA 151 Eisschrauben Norm – 5 kN axiale Belastung

Interessant im Bezug auf die EN 568 Norm ist, dass hier keinerlei Tests in axialer Richtung durchgeführt werden. D.h. parallel zum Schaft („direkt nach außen“) werden die Schrauben gar nicht getestet.

Sehr wohl der Fall ist dies aber bei der UIAA 151 Norm. Hier wird jedes Produkt axial mit mindestens 5 kN getestet.

Der Sinn des axialen Tests besteht in der Prüfung der Festigkeit der Lasche an den Eisschrauben.

Das Bild zeigt eine Grafik zur Testvorrichtung bei der EN 568 UIAA 151 Prüfung. Eine Eisschraube in einem Eisblock die axial belastet wird.
Der axiale Belastungstest für die UIAA Norm. Grafik: bergundsteigen 3 / 2005

Produkte mit EN 568 – UIAA 151 Eisschrauben Norm

Bei uns bekommt ihr selbstverständlich nur Produkte zu kaufen, welcher der hier vorgestellten Norm entsprechen.

Je nach euren Anforderungen, haben wir Eisschrauben für´s Eisklettern, für Hochtouren und für lange Alpintouren im Programm.

Im Folgenden eine kleine Auswahl.

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FAQ´s

Welche ist die Norm für Eisschrauben?

Die EN 568 – UIAA 151 Norm regelt die Mindestwerte für Sicherungsmittel im Eis. Dabei muss jede Schraube einer radialen Belastung von 10 kN (EN Norm) bzw. 15 kN (UIAA Norm) standhalten. Die UIAA verlangt zusätzlich einen radialen Auszugstest mit 5 kN.